Donnerstag, 6. November 2014

Svens Geburtstag

Svens 30igster Geburtstag muss natürlich auch so weit weg von Zuhause gebührend gefeiert werden. Schon gestern Abend hatten wir den Besitzern der Lodge in der wir übernachteten mitgeteilt, dass Sven morgen Geburtstag hat. Das Frühstück wurde somit auf 9 Uhr 30 gelegt. Nachdem wir die letzten Morgende eher um 6 Uhr gefrühstückt hatten, war ein so spätes Frühstück schon eine Herausforderung. Bis 7 Uhr schafften wir es im Bett liegen zu bleiben. Länger gelang es uns aber nicht. Dafür erwartete uns heute ein strahlend blauer Himmel und von der Terrasse der 'Andes Lodge Peru' hatten wir einen traumhaften Blick auf die umliegenden schneebedeckten Gipfel, der uns die letzten Tage verwehrt geblieben war. Wir schlugen die Zeit bis zum Frühstück tot in dem wir in der Sonne saßen, Zelte trockneten und Sven sein Geburtstagsgeschenk übergaben. Auch wenn wir das eigentliche Geschenk (Kletterseil) nicht 6 Wochen durch Peru tragen wollten, hatten wir natürlich einen kleinen, symbolischen Ersatz dabei.
Endlich war es Zeit fürs Frühstück und wir schlugen uns den Bauch voll mit Brötchen, Müsli und richtigem Kaffee. Als wir mit dem Frühstück fertig waren, rief die Mutter des Hauses Zachi in die Küche. Kurz darauf erschien er mit einem großen, herzförmigen Kuchen. Auf diesem brannten sogar drei Kerzen die zu einem 'Happy Birthday' Ständchen ausgeblasen werden durften. Die eigentliche Überraschung folgte aber kurz darauf als ein uns unbekannter Herr mit Gitarre den Raum betrat. Es folgten zwei Geburtstagsständchen für Sven. Der absolute Hammer.
Anschließend verspeisten wir noch den super leckeren Geburtstagskuchen. Ein Kuchen mit Bananen, vielleicht auch Äpfel, dazu gab es noch eingelegte Pfirsiche mit Zimt gewürtzt. Wirklich sehr lecker und total toll, dass sich die Hausherren so viel Mühe gemacht haben um diesen Tag zu etwas besonderem zu machen und uns einen so schönen Aufenthalt bei ihnen zu bereiten. Wer also mal in Yanama vorbei kommt sollte unbedingt in der 'Andes Lodge Peru' übernachten.
Wir genossen noch ein bisschen die Aussicht von der Terrasse, auch wenn allmählich wieder die ersten Wolken aufzogen. Um 12 Uhr kam dann das Collectivo, das uns mit nehmen sollte zum Start der Tour zur Lagune 69 einer Seitentour des Santa Cruz Trek.
Unsere Rucksäcke wurden auf dem Dach verstaut und wir bekamen die besten Plätze, erste und zweite Reihe. Für Sven war die erste Reihe ein echtes Glück, in der zweiten Reihe stießen sogar meine Knie an die Vorderbank. So ging es also los in unserem vollgepackten Wagen. Auf den ersten 5 km hielten wir ständig an, Leute stiegen ein und aus, Waren wurden aufs Dach gehoben. Schließlich gab es sogar einen kleinen Abstecher nach Challhua, dort hatten wir gestern unsere Mittagspause gemacht. Wir hielten noch kurz bei einem Mitfahrer vor der Tür damit dieser sich schnell umziehen konnte. Danach ging es aber wirklich los. Leider nicht wirklich lange. Ungefähr 6 km hinter Yanama blockierte das linke hintere Rad. Der Kleinbus mit 14 Beifahrern wurde kurzer Hand hochgebockt. Als der Bus kurz schwankte wurde noch ein Stein hinter den anderen Reifen gelegt, damit wir nicht wegrollen. Was folgte war eine langwierige Reperatur bei der zunächst der Reifen, dann die komplette Aufhängung abgenommen wurde. Beim ersten Zusammenbauen konnte der Reifen sich immer noch nicht drehen. Beim zweiten Zusammenbauen ging rückwärts drehen schon recht gut, nur vorwärts blockierte (unserer Meinung nach) immer wieder. Unser Fahrer befand aber, dass es jetzt wieder ok sei und nach 1 Stunde und 15 Minuten ging es tatsächlich weiter.
Wir näherten uns also langsam dem Pass. Das Wetter wurde allerdings immer schlechter und nach 40 Minuten Fahrt mussten wir anhalten um die Plane über alle Taschen, Säcke und auch unsere Rucksäcke, die sich auf dem Dach befanden, zu ziehen. Dummerweise konnten wir danach nicht wieder los fahren. Also gab es erneut eine Reperatur und der Wagen wurde erneut, mit allen Insassen hochgebockt. Diesmal stand der Wagen allerdings schief und als die Ersten beschlossen auszusteigen knallte er natürlich erstmal vom Wagenheber. Zum Glück war der Reifen noch drauf. Der Wagenheber wurde erneut angesetzt und nach 15 Minuten konnten wir schon weiter fahren.
So erreichten wir um 16 Uhr den Start unserer Tour. Es blieben uns also nur noch 2 Stunden Tageslicht. Erst einmal mussten wir noch schnell Mittagessen bevor wir ins Tal aufbrachen. Vor einer kleinen Steilstufe entschieden wir diese noch hoch zu gehen in der Hoffnung darüber schöne Lagerplätze zu finden. Oben angekommen hörten wir die ersten Donner und der einzige geeignete Platz wurde sofort genommen. Schnell bauten wir die Zelte auf und schafften es gerade mit dem ersten Regen und Graupel ins Zelt.
Nach dem Abendessen gab es für Sven dann noch eine letzte Geburtstagsüberraschung. Ansa und Zachi hatten Kuchen in der Dose organisiert. Extra aus Österreich, über die Schweiz, nach Peru importiert konnten wir so auf 4100 m Höhe Schoko-Nusskuchen und Sachertorte genießen. Einfach köstlich!
So ging ein wirklich ereignissreicher Tag zu Ende und wir fielen totmüde auf unsere Isomatten.

1 Kommentar:

A. Ste. hat gesagt…

Nachträglich noch ganz herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!