Was nur am Wochenende machen? Das Wetter sah lange nicht sonderlich stabil aus und für Eiswände schien eigentlich zu viel Schnee gefallen zu sein. Nach langer Diskussion entschieden Martin und ich trotzdem nach St.Anton zu fahren – wir wollten die Verhältnisse der Kuchenspitze untersuchen. Wir nahmen die Räder mit und fuhren bis zum Stausee mit dem Rad. Danach war erstaunlich viel Schnee auf dem Weg, damit hatten wir nicht gerechnet und so brauchten wir etwas länger als geplant, bis wir auf der Darmstädter Hütte waren. Das Wetter war einfach super, mit den letzten Sonnenstrahlen kamen wir auf der Hütte an.
Bis wir gegessen hatten und in den Betten lagen war es kurz nach 10. Ich war mir der Sache alles andere als sicher, ließ mich aber überreden, um 4 Uhr aufzustehen. Um 5 Uhr starteten wir und kamen schnell zum Einstieg. Mir ging es erstaunlich gut und die Bedingungen schienen zu passen und so stiegen wir in die Nordwand ein. Das erste Eisfeld steilt allmählich auf und stellte überhaupt kein Problem dar. Auch die Schlüsselstelle ließ sich relativ gut klettern – Martin hat allerdings die Hauptarbeit im Vorstieg übernommen. Haken für Stände waren vorhanden, für die Zwischensicherungen verwendeten wir Friends. Auch das Gipfeleisfeld durchquerten wir ohne Probleme in schönem Trittfirn. Es war unglaublich warm und die Sonne schien uns ins Gesicht. Lediglich das Ausstiegscouloir stellte uns vor ein Hindernis. Hier war relativ wenig Schnee vorhanden, insofern mussten wir zuerst eine Felsstufe überwinden bevor wir die letzte Eisrinne erreichten, diese war sehr steil und so sicherten wir bis zur Gipfelscharte.
Froh war ich, als ich endlich oben war, die letzte Seillänge verlangte mir noch mal alles ab, diese war deutlich schwerer als erwartet. Doch hier waren wir noch nicht oben: Wir folgten dem Grat zum Gipfel und entschieden dort über das Südcouloir zum kleinen Kuchenferner abzuseilen. Martin wurde so seine Opferschlingen los. Wir wählten das schönste Couloir, relativ weit links, um zum Küchlferner zu gelangen, dieses ließ sich leicht erklettern. Allerdings sah die andere Seite nicht so trivial aus und nach ein paar Metern abklettern fanden wir eine Abseilstelle. Nach zweimaligem Abseilen waren wir endlich auf dem Küchlferner angekommen und schlappten nun abwärts Richtung Hütte. Der Schnee war mittlerweile richtig weich geworden und wir sanken teilweise stark ein. Insofern war jeder mit sich selber beschäftigt, zur Hütte zu gelangen. Dort genossen wir erst noch mal die Sonne auf der Terrasse und schlürften eine Suppe nach der anderen bevor wir bald müde ins Bett fielen. Den Sonntag entspannten wir beim Frühstück auf der Terrasse und machten uns bald an den Abstieg. Selbst morgens brachen wir teilweise bis zur Hüfte in den Schnee ein und so waren wir froh, als wir den Fahrweg erreichten und hier im wenigen Schnee schnell vorwärts kamen.
Froh waren wir über das Rad am Stausee, so waren wir schnell draußen. Alles in allem war es mal wieder eine geniale Tour mit besten Bedingungen und Wetter und einem urgemütlichem Winterraum.
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