So konnten wir uns den Weg auf der Forststasse sparen. Um zwanzig vor acht kamen wir dann endlich am Parkplatz los. Zunächst ging es durch Wald am Fluss entlang bis der Weg von unserer geplanten letzten Etappe der Alpenüberquerung abzweigt und schließlich auf Almwiesen weiter ging. Wir genossen es im Schatten an einem Westhang aufzusteigen und meine Ohren fanden es sogar so kalt, dass ich die Mütze auspackte. Der Weg, die ganze Zeit ein schöner Wanderweg, war leider zeitweise eine echte Schlammpartie und erinnerte mich viel an meine Wanderung auf Stewart Island, Neuseeland (neun Tage durch knietiefen Schlamm waten). Leider verpassten wir die Abzweigung, die uns direkt zum Gipfel geführt hätte und liefen stattdessen über die Hütte, kein wirklicher Umweg und eigentlich war es dann auch ganz nett nach zwei Stunden laufen eine kleine Pause einzulegen und eine Apfelsaftschorle zu trinken. Bald ging es weiter, den Gletscher immer im Blick. Wir spürten so langsam, dass wir in die Höhe kamen und so stapften wir etwas „gemütlicher“ als sonst im immer mehr werdenden Schnee voran. Der Schnee machte die Tour zu einem echten Erlebnis. Es war deutlich mehr als wir erwartet hatten, aber gut angetaut und somit auch ohne Steigeisen völlig problemlos zu gehen. Recht steil ging es bergan, bis wir schließlich den Gipfelgrat erreichten und die letzten paar Meter des Gipfelaufschwungs überwundern. Ganz schön ins Schnaufen kamen wir dabei. Ich hätte nie erwartet, dass man in dieser Höhe den Sauerstoffmangel schon so deutlich spürt. Mein echter Vorteil waren wohl die vier Tage auf der Alpenüberquerung als es nie unter 2000 m ging. Der Gipfel, zwar klein und zu viele Leute, war dann aber ein echter Traum. Bei fantastischem Wetter betrachteten wir
die umliegenden Gipfel, Gletscher und Seen und genossen bei angenehmen Temperaturen eine ausgedehnte Gipfelrast. Dann ging es auf selbem Weg wieder an den Abstieg. Im Schnee hatte ich jede Menge Spaß einfach abzufahren, mit weniger werdendem Schnee wurde auch der Spaß am Abstieg deutlich weniger. Wir kehrten noch einmal am Hochfeilerhaus ein und tranken noch jede Menge Apfelschorle, in der Höhe hätte ich vorher einfach ohne Ende trinken können. Dann ging es schließlich an den Rest des Abstiegs. Schon ein bisschen Quälerei, aber das war ja nicht anders zu erwarten gewesen. So erreichten wir schließlich glücklich das Auto, froh nicht mehr die Forststraße bis Stein gehen zu müssen, mit dem Wissen: Schnee ist eben doch einfach was Tolles!Hochfeiler: 3510m, höchster Gipfel des Zillertals, Schwierigkeit F
Gehzeit Aufstieg: 4h (angegeben 6h)
Höhendifferenz vom Parkplatz: 1800hm
Hochfeilerhütte
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