Sonntag, 26. April 2009

Der Winter ist passé

Der Sonntag musste genutzt werden. Leider wollte niemand mit, deswegen zog ich alleine los. Von Lenggries wollte ich auf den Geierstein und dann weiter auf den Fockenstein. Der BOB war ziemlich gut besetzt, scheinbar hatten mehrere die gleiche Idee - ich konnte mich diesmal auch nicht dazu entschließen, schon den ersten Zug zu nehmen, so machte ich mich erst um 7.30 auf den Weg.
In Lenggries traf ich erst mal einen Opa, der mir unbedingt den Vortritt lassen wollte, dabei erzählte er mir, dass er seine Runde mindestens jeden zweiten Tag geht, von Lenggries über die Weiher und die Burg. Ich wurde ein wenig neidisch und setzte meinen Weg fort. Allein war ich unterwegs. Schnee war keiner mehr zu sehen, der Boden war allerdings teilweise noch etwas weich und der Weg mitgenommen. Am Markstein genoß ich die Aussicht, leider wollte sich heute die Sonne nicht zeigen, im Gegensatz zu den letzten Tagen, aber ich war mit Mütze und Handschuhen ausgerüstet und war ganz froh darüber. Die letzten Meter zum Gipfel wurden etwas felsiger, hier war der Schnee auch erst gerade weg. Schließlich traf ich zwei Pärchen oben am Gipfel.
Nach einer gemütlichen Pause (die Kälte war die Restriktion) stieg ich nach Osten ab. Nach der ersten Wegbiegung kam dann das, was ich nun wirklich nicht erwartet hatte: ein riesiges Schneefeld. Ich hatte nur meine kurzen Wanderschuhe an, so musste ich aufpassen, dass mir kein Schnee von oben reinfällt. Beim Abfahren war ich am Anfang ein wenig unsicher, mit einer harten Sohle geht das doch deutlich einfacher. Nach dem ersten Schneefeld folgten weitere und ich überholte mehrere Leute, es waren mehr unterwegs als ich erwartet hatte. An der Weggabelung entschied ich mich dann aber direkt in das Hirschtal abzusteigen, anstatt Richtung Fockenstein aufzusteigen: Auch auf dem Fahrweg lag Schnee und es waren keine Trittspuren vorhanden. Das wollte ich mit meinen dünnen Schuhen doch nicht riskieren. Der Schnee verfolgte mich noch ziemlich weit, selbst untem im Tal gab es bis ca. 1000m immer wieder Schneeflecken. Mittlerweile hatte ich mich aber auch aller überflüssigen Klamotten entledigt, hier unten war es warm und die Leute wurden zahlreicher. Froh war ich, als ich aus dem Tal draußen war, hier unten standen die Wiesen bereits im vollem Grün: Was für ein Kontrast auf kurzem Weg. Nebenbei erkannte ich noch, dass sich dieser Fahrweg als Trainingsgelände hervorragend eignet - ich werde es ausprobieren. Und wie immer, wenn ich alleine unterwegs bin, gibt es keine Fotos.

Samstag, 18. April 2009

Immer anders als man denkt!

Der Plan war, fünf Tage durch die Bernina und so bekannte Gipfel wie den Piz Palü anzugehen. Damit wir nicht in den Ostertrubel kommen, wollten wir erst Dienstag los. Der Dienstag kam näher und damit auch die Wettervorhersage, Donnerstag und Freitag sollte es richtig bescheiden werden. Schweren Herzens mussten wir also die Bernina streichen.
Ansgar und Martin entschieden sich trotzdem am Montagabend zu mir zu kommen. Da wälzten wir dann bis Mitternacht Ideen. Eine war auf den Dammastock vom Furkapass aus, bis uns dann auf ging, das nichts daraus werden kann bis zum Furkapass hoch zu fahren. Die gleiche Ecke wurde es dann trotzdem.
Am Dienstagmorgen fuhren wir bis Realp. Von hier wollten wir zur Albert-Heim Hütte aufsteigen. Da dort nur der Winterraum auf sein sollte, mussten wir erst noch schnell in Andermatt einkaufen, Nudeln mit Pesto, mhhh. So war es dann schon 9 Uhr als wir in Realp los kamen. Und da war es schon unglaublich heiß. Nach dem ersten Stück anstieg, zogen wir dann also noch möglichst viel aus und schmierten uns mit einer extra Portion Sonnencreme ein. Überall konnte man die abgegangenen Nassschneerutsche sehen. Unsere Route war aber sicher und so ging es am Hotel Galenstock vorbei immer weiter in der Hitze. Ich glaub ich hab mich selten so quälen müssen zu einer Hütte und war wirklich froh als wir oben waren.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit rumgammeln, schlafen, essen.
Für den nächsten Tag ließ der Wetterbericht alles offen. Es gab 2 Möglichkeiten, Föhn oder dicke Wolken mit Schauern. Als wir um 5 Uhr aufstanden, hing das Rotondo-Gebiet schon in dicker Suppe. Aber über uns funkelten noch die Sterne. Wir waren die ersten auf den Beinen und so konnten wir ganz ungestört bei Mondlicht aufsteigen. Nach einer kurzen Abfahrt von der Hütte, geht es zunächst ein wenig flach weiter, bevor es dann ordentlich ansteigt. Dabei folgten wir nicht der in der Karte eingezeichneten Skiroute, sondern folgten dem Tipp der Hüttenwirtin und hielten uns links von den Eisbrüchen. Da der Gletscher so gut eingeschneit war, ging das ohne Probleme. Über uns zogen immer mehr die Wolken rein, der Gipfel war schon längst nicht mehr zu sehen und wir gingen davon aus, dass wir gleich in der Suppe stehen würden. Na ja noch 10 min weiter gehen. Meine Motivation war nicht mehr sehr groß und es wurden verdammt lange 10 Minuten. Immer wieder zog es auf und so gingen wir bis zum Bergschrund weiter. Jetzt wollten wir zumindest bis auf den Grat. Also Steigeisen anlegen und über ein Band mit Schnee und Fels weiter. So konnten wir einen Blick auf die andere Seite werfen. Auch hier dicke Wolken und ganz hinten lugten Finsteraarhorn und Schreckhorn heraus. Der Grat vor uns war auch in dichtem Nebel und so verzichteten wir auf den Gipfel und machten uns an die Abfahrt. Leider war diese Traumabfahrt wegen der fehlenden Sonne so gar nicht aufgefirnt und somit auch so gar nicht traumhaft. Vor allem die festgefrorenen Spuren von den Tagen zuvor schüttelten uns ordentlich durch. Weiter unten wurde es dann aber besser und nach dem kurzen Zwischenanstieg zur Hütte und dem daneben gelegenen Gipfelchen konnten wir immer mal wieder richtig schöne Schwünge ziehen.
Dabei mussten wir wieder einmal erkennen, dass es nicht immer schlau ist Spuren zu folgen, als wir plötzlich vor einem stark zerrissenen Hang standen, wo die eine oder andere Lawine abgegangen war. Wir rutschten einen 2 m breiten Streifen zwischen zwei Grasstücken ab. Danach wurde es dann zunehmend weicher und weicher und weicher, bevor wir das letzte Stück die Passstraße runterkurvten. Somit war es halb elf als wir wieder am Auto waren.
Nach dem Chaos am Montag haben wir eine wirklich schöne Tour gehabt, auch wenn der Gipfel leider nicht drin war.

Montag, 13. April 2009

Schnee im Sommer

Das lange Osterwochenende wollte ich mal zum Faulenzen nutzen, aber immerhin eine Skitour sollte schon noch draus werden. Auch wenn es bereits unglaublich warm war (>20°C), lag noch genügend Schnee für eine Tagestour im Münchner Einzugsgebiet. So machten sich am Karfreitag Franzi, Andreas und ich um 4 Uhr früh auf den Weg gen Lechtaler Alpen. Namlos war unser erstes Ziel. Am Ortseingang waren wir nicht die ersten, doch sonst blieb es relativ ruhig. Bis wir unsere Sachen zusammengepackt und aufgefellt hatten, war es sogar schon hell. Wir konnten die Ski direkt anschnallen, und machten uns gemütlich auf den Weg ins Tal. Nach der ersten Kurve querte erst mal direkt vor uns ein Reh den Weg, bevor noch eine ganze Herde folgte. Ein seltsames Schauspiel, wie so große Tiere vor Dir stehen und über den Weg und den Bach auf der anderen Seite wieder den Berg hinauf kraxeln. Kurz danach war auch für uns kraxeln angesagt, der schmale Weg war von einer Lawine überschüttet. Mein Bauchgefühl war bei den steilen Talhängen nicht das Beste, auch wenn die meisten Lawinenstriche bereits entladen waren. Langsam schlurften wir am Brentersbach entlang, mussten noch über eine weitere große Lawine drüber und gewannen nur sehr langsam an Höhe. Nach der Gabelung der beiden Bäche ging es etwas steiler, meistens über Schneebrücken auf dem Bach entlang in einen weiten Talkessel. Wir waren vollkommen alleine unterwegs. Unterhalb der Heiterwand ging es kurz steil bergauf und durch den gefrorenen Schnee rutschte man leicht weg. Allmählich spitzte dann auch die Sonne ins Tal und weichte den Schnee ordentlich auf. Somit war uns die Frage gestellt, wie weit wir noch gehen wollten, die Zeit drängte ein wenig – ich traute dem nassen Schnee nicht. So entschieden wir kurz vor dem Kromsattel umzukehren und lieber sicher wieder ins Tal zu gelangen. Der zweite Hang lag nun schon gemütlich in der Sonne und so konnten wir immerhin eine schöne Firnabfahrt mitnehmen. Ab dem Zusammenfluss der beiden Bäche war dann hauptsächlich Schieben angesagt. Zurück in Namlos brach dann erst mal der Sommer aus: T-Shirt und kurze Hose waren sehr dienlich.
Die Tour, auch wenn ohne Gipfel, zeigte doch die schönen Seiten der Lechtaler auf, hier lohnt es sich mal wieder zu kommen. Und so ein Ausflug in den Schnee aus dem sommerlichen München ist ebenfalls ein lohnenswerter Ausflug.
  • AV-Karte 3/4: Lechtaler Alpen

Freitag, 10. April 2009

Mal wieder St Antönien

Es ist ja nicht so, als wäre ich noch nie in St Antönien gewesen, aber es bietet sich halt doch immer wieder an, wenn man gemütliche Skitouren gehen will. Da ich dieses mal mit Mama und Papa unterwegs war, waren gemütliche Skitouren genau das richtige.
Nachdem wir am Donnerstagmorgen gefrühstückt hatten, machten wir uns auf in Richtung Girenspitze. Das erste Wegstück geht dabei entlang der Straße. Eigentlich hatte ich in Erinnerung, dass dieses Tragestück gar nicht so weit sei. Allerdings war die Straße schon sehr schneefrei und so war es doch weiter als gedacht bis wir die Ski endlich anschnallen konnten
Am Anfang folgt man dann dem normalen Weg Richtung Partnun bevor es Richtung Untersääsalm und schließlich Obersääsalm weiter geht. Damit meine Mama es nicht so anstrengend hatte, folgte ich dem Forstweg zur Obersääsalm. Leider führte der irgendwann in steileres Gebiet. Es war nur ein kurzes Stück, aber über uns war natürlich eine aufgerissene Stelle im Schnee. Allerdings ging ich davon aus, dass es noch nicht so spät war, die Lawinenlage unterlag einem starken Tagesgang und ging gegen Mittag auf eine 3 hoch. Es hatte aber nachts nicht gefroren und 2 Minuten nachdem wir an der Stelle vorbei waren, kam ein kleiner Rutsch herunter. Dies reichte aber, um meine Mama gut zu verunsichern und so stiegen wir noch weiter bis zur Obersääsalm um von dort abzufahren. Der Schnee war sowieso furchtbar tief, nass und schwer.
So genossen wir die Sonne des Tages auf der Terrasse.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Fideris um von dort das Taxi zur Arflina zu nehmen. Wahre Massen (ungefähr 10-15 Leute) fuhren hier an den 3 Liften Ski. Wir stiegen die 450hm zum Mattjiesch Horn auf. Die Abfahrt hier herunter war dann auch ganz nett, bevor wir uns an der Arflina einen Apelstrudel reinstopfen konnten. Von der Arflina querten wir dann unterhalb des Glattwang durch, um von hier bis ins Tal nach Fideris abzufahren. Um die Uhrzeit war der Schnee natürlich schon kräftig nass und tief. Im oberen Bereich brach man immer wieder in richtige Löcher ein, wenn sich unter einem Gestrüpp befand, was jedes Mal zu einem unangenehm abrupten Anhalten führte. Weiter unten wurde es dann aber selbst bei diesen Verhältnissen zu einer richtig netten Abfahrt. Nachdem wir auf den letzten paar Metern noch einen Wanderweg genommen hatten, schafften wir es dann auch fast bis zum Auto (das heißt bis auf den Misthaufen auf der gegenüberliegenden Straßenseite).
Nach einem Tag alpin Skifahren, war der letzte Tag dann perfekt für den Chrüz. Damit die Mama es nicht so weit hatte, nahmen wir noch das Auto bis Sagen. Von dort folgten wir dann zunächst dem Winterwanderweg durch das Waldschutzgebiet, bevor es über weite Flächen zum Chli Chrüz ging. Von dort ging es dann ein kurzes Stück bergab, bevor man die letzten 80hm zum Gipfel aufstieg, über eine wunderschöne Flanke, die dann auch beim Abfahren, leicht aufgefirnt, riesigen Spaß machte. Ein netter Skitourengipfel.

  • Skitoruenkarte 248S: Prättigau
  • Skitourenkarte 238S: Montafon (Sollte man nicht Zuhause liegen lassen!)
  • SAC-Führer Skitouren Nordbünden