Der Chef des Hauses erwartete uns auch um fünf, leider aber kein Taxi. Dafür durften wir mit ihm noch 15 Minuten durch die leeren Straßen bis zur Hauptstraße laufen. Hier ließ sich dann auch leicht ein Taxi finden, dass uns zu den Banos del Inca brachte. Das mit dem Taxiservice fürs Hostel ist eben auch noch nicht so ganz eingespielt.
Bei den Banos angekommen, entschieden wir uns für ein Ticket für das normale Schwimmbecken. Vom Eingang konnte man schon die dampfenden Becken sehen. Wir wollten ja das einmalige Erlebnis den Sonnenaufgang aus diesen dampfenden Becken beobachten. In einer privaten Badewanne in einem geschlossenen Raum wäre das schließlich nicht möglich. Wie immer hatte aber auch das einen Haken. Die dampfenden Becken die man vom Eingang sehen konnte, waren nur zur Zierde. Das eigentliche Becken war abgeschlossen und glich dann doch eher einem ganz normalen Sportschwimmbecken, nur das Wasser war etwas wärmer. Nachdem wir dort einige Zeit rumgedümpelt sind und die Peruaner beim schwimmen beobachtet haben (braucht noch viel Übung) wurde es doch kühl. Der nette Bademeister, gekleidet in Daunenjacke und Mütze, war so nett eine private Badewanne für uns zu organisieren ohne das wir bibbernd draußen an der Kasse stehen mussten. So genoßen wir noch eine halbe Stunde das richtig warme Wasser bevor es zurück zum Hostel ging.
Hier erwartet uns erneut ein traditionelles Frühstück. Als ersten Gang gab es eine Getreidesuppe. Allerdings schwamm in dieser eine Schwarte, mit Borsten dran. Das war jetzt nicht so unbedingt was ich zum Frühstück brauch, selbst nach einem Schwimmausflug. Als nächstes gab es Brötchen mit Avocado. Dazu serviert wurde eine Tasse mit Avena in Milch serviert. Eher Porridge entsprechend, wenn auch etwas flüssiger, war dies eher ein reichhaltiges Getränk, Essen trifft es besser. Dazu gab es noch einen Annanassaft. Natürlich nicht einfach so, sondern mit Quinoa drin und ganz viel Zucker. Somit hatte das ganze schon eher eine Puddingkonsistenz und war auch eher ein Essen als ein Getränk.
Dermaßen gut gestärkt machten wir uns auf den Weg, die Stadt noch ein wenig zu erkunden. Es folgten mal wieder eine Menge Kirchen, ein netter kleiner Aussichtshügel und ein weiteres archäologisches Highlight. Wir besichtigten den Raum, den der letzte Inkakönig Atahualpa mit Gold und Silber füllen ließ um sich beim spanischen Eroberer Pizarro freizukaufen. Vergebens! Der Raum ist, wie soll man sagen, ein Raum ohne Haus drum rum. Wir sind uns nicht sicher, ob dieser wichtige historische Ort einfach nicht besonders spektakulär ist, oder ob wir inzwischen so viel gesehen haben, dass wir alles nur noch mit Schulterzucken registrieren.
Nachdem wir eine ganze Weile von einem kleinen Hügel auf die Stadt hinab geschaut hatten, ging es zum Mittagessen. Dabei erwischte Sven leider das schlechteste Gericht. Erst kam es nicht und wir waren schon fertig und anschließend bekam er das falsche Essen.
Um den Nachmittag bis zur Abfahrt unseres Buses rum zu bringen gab es noch ausgedehnte Runden Shithead und jede Menge Kuchen. Jetzt sind wir voll gefressen und können uns auf 14 Stunden Nachtbusfahrt nach Lima vorbereiten. Wir hoffen auf wenig Verspätung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen