Donnerstag, 13. November 2014

Märchen und Gauner

Caldo Verde
Das es einem, nachdem wir nun seit fast 6 Wochen durch Peru gereist sind und uns die dortigen Gepflogenheiten gar nicht mehr so fremd sind, noch einmal so aus dem Konzept bringen kann, hätten wir wohl nicht gedacht. Aber fangen wir mal beim Frühstück an.
Heute gab es eine für die Region Cajamarca typisches Frühstück - Caldo Verde.
Wir bekamen also diese klare, dampfende Suppe serviert in der ein wenig Ei und ein paar Kartoffelstückchen schwammen. Dazu gab es auf einem Teller eine grüne Kräutersoße. Diese wurde in die Suppe eingerührt, was zu einer giftgrünen Brühe führte. Schmeckte aber tatsächlich ganz gut. 
Nach dem Frühstück ging es auf unsere morgendliche Tour zu den Cumbe Mayo. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Felsentürmen, eine heilige Stätte der Inka. Unser Guide redete gleich begeistert los und verteilte jede Menge historisches Wissen, vieles ausgeschmückt mit dem was die Inka so dachten. Wie sich bald herrausstellte hatten wir einen richtigen Experten, der schon ein Buch über die Inka, ihr Leben und ihren Glauben geschrieben hat. Zuweilen ein wenig schwierig für uns zu entscheiden, was wir unter historisches Wissen und was wir unter Meinung unseres Guides einordnen sollten. Gemeinsam mit unsere Gruppe machten wir einen kleinen Spaziergang (angekündigt als zweistündige Wanderung) durch diese Felsformationen und -nadeln. Um das Wasser von diesem heiligen Ort nach Cajamarca zu bekommen, hatten die Inka ein Aquädukt gebaut. Dabei kreuzt dieses Aquädukt die Wasserscheide des Kontinents. Damit das gelingen konnte, ist die Steigung diese Wasserkanals so gering, dass es heute eher einem stehenden Gewässer gleicht. Wir haben es also lieber bleiben lassen dieses heilige Wasser zu trinken
Cumbe Mayo
Der Nachmittag war verplant mit einer weiteren Tour zu den Felsengräbern der Cajamarca-Kultur. Hier wurden kleine Nischen in den Fels geschlagen in dem die mumifizierten Leichen bestattet wurden. In den so unversehrten Körper konnte die Seele später wieder zurück kehren. Während unser Guide (der gleiche wie am Morgen) dem spanisch sprechenden Teil der Gruppe alles erklärte, wurden wir von einer Grupppe Schüler gestürmt. Wir brauchten einen Moment um zu begreifen, dass sie Fotos mit uns wollten. Wir haben uns also nett aufgestellt und gelächelt während die nächsten 10 Minuten vor uns verschiedene Gruppen von Peruanern standen um sich fotografieren zu lassen. Wir hatten ja schon länger das Gefühl, dass manchmal mehr wir angestarrt werden als andersrum. Leider haben wir vergessen pro Foto auch einen Soles zu verlangen, so wie es die ganzen Frauen machen, die man mit Schaf oder Lama fotografieren soll.
Die Besichtigung der Felesengräber dauerte nicht so lange. Um eine solche Tour gut verkaufen zu können, gab es also noch weitere Highlights wie einen Hortensiengarten und eine Käsefabrik. Das waren ganz großartige Erlebnisse!
Zurück im Hotel gab es dann noch eine kleine Überraschung. Unserem Hostelchef war wohl aufgegangen, dass bei dem Preis, dem er gestern zugestimmt hat, nichts mehr übrig bleibt. Plötzlich sollte also unser Zimmer mit den Touren doppelt so viel kosten und er wollte uns weiß machen, dass wären pro Person Preise. Was folgte war eine Diskussion, von über einer Stunde, nur möglich durch Zachis Spanischkenntnisse. Beide Seiten gaben etwas nach und wir sind jetzt zwar entnervt, aber bei einigermaßen akzeptablen Preisen.

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