Wir waren da und es sollte losgehen: Nach einem gemütlichen Abendessen beim Italiener, den uns unsere Wirtin (Gästehaus am Kurpark, kann ich nur weiterempfehlen) empfohlen hatte (und obwohl sie keine Provision bekommt, schickte sie alle ihre Gäste dorthin), blieb uns nichts anderes mehr übrig als loszugehen: Alexis, Anja, Ansa und Niko wollten also zu Fuß über die Alpen.
Eigentlich wollten wir ja früh los und nach dem Frühstück um 7:00 stand dem auch nichts mehr im Wege, dachten wir. Doch leider war Nikos Käppi gerissen und das Nähzeug fand sich nicht so schnell. So starteten wir erst um 8:45.
Der Weg führte bis Arzbach an der Isar entlang, eigentlich total langweilig, aber nicht unlustig: Hans und Klaus überholten uns hier mit dem Rad, ihr Ziel war Venedig, also sollten wir sie noch häufiger wieder sehen. Wir machten noch einen kleinen Abstecher zu „Klein-Kairo“, ein Meer aus Steinpyramiden an einem Isarstrand. Anja stellte ganz richtig fest, dass da wohl jemandem richtig langweilig gewesen sein musste, erst später entdeckten wir, dass der Erbauer persönlich in der Ecke saß *g*. Somit waren zumindest die Fettnäpfchen für diese Tour aus der Welt.
Nach Arzbach sollte es dann endlich mal bergauf gehen. Wir hatten uns für diese Variante entschieden, da das Wetter nicht übermäßig toll war, wir am nächsten Tag sowieso über den Sattel der Benediktenwand mussten und wir keine Lust hatten, der Isar weiter zu folgen. Leider war auch dieser Weg alles andere als toll: Zuerst mussten wir über eine kleine Straße, die zu einem Wanderparkplatz führte und leider relativ befahren war (es war Sonntag). Danach ging es immerhin auf einem Forstweg weiter, was für ein Fortschritt! In einem Talboden machten wir Mittag. Die Rucksäcke waren eh viel zu schwer und für die ersten Tage hatten wir Vesper dabei. Ich hatte 12 kg auf dem Rücken, Anja sogar noch 1 – 2 kg mehr, Alexis Rucksack war erstaunlicherweise der leichteste, obwohl der größte.
Nur auf den letzten 150 hm wurden wir den Forstweg los. Dort ging es steil über einen kleinen Steig auf einen Sattel, bevor es zur Tutzinger Hütte nur noch bergab ging.
Wir waren schon um 14:15 auf der Hütte, aber die Etappe war bewusst kurz gewählt, schließlich wollten wir uns erst einlaufen und nicht dieselben Fehler noch mal begehen. So hatten wir auch genug Zeit, uns anderen Dingen zu widmen: Alexis hatte den Harry Potter eingepackt. Und da wir alle an unterschiedlichen Stellen im Buch waren und es eigentlich keinen Sinn machte, den als ganzes Buch bis zum Ende mitzuschleppen, nahm Anja kurzerhand die Nagelschere zur Hand und teilte das Buch unter den verdutzten Blicken der anderen Wanderer.
Neben Hans und Klaus haben wir hier auch schon Manfred und Inge getroffen, die ebenfalls auf dem Weg nach Venedig waren und die wir noch desöfteren wieder sehen sollten.
Obwohl die Tutzinger Hütte eine leicht erreichbare Hütte ist, waren nicht so viele Gäste hier und es war eine sehr schöne Atmosphäre, was vor allem an den Wirten Hans und Toni lag.
- Höhenmeter: 880
- Entfernung: 18 km
- Gehzeit: 4:45 h
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