Eigentlich wollten wir am Samstag mit ein paar Leuten auf den Pilatus. Die anderen haben leider alle kurzfristig schlapp gemacht. Aber damit ich endlich mal wieder in die Berge komme, bin ich alleine losgezogen.
Von Zürich aus bin ich also morgens mit dem Zug nach Hergiswil gefahren. Während der Zug nach Hergiswil fuhr, schlürfte ich einen Kaffee und wurde immer wacher. Leider wurde das Wetter um mich rum immer mehr so, als hätte ich im Bett bleiben sollen. Um mich rum wurden die Wolken immer dichter und hingen ziemlich tief. Aber es war wirklich gutes Wetter vorhergesagt gewesen und so hatte ich Hoffnung, dass es noch besser werden würde.
Hinter Hergiswil (436m) ging es gleich recht steil über Wiesen hinauf. Dabei lag die Wegwahl zeitweise mehr in der Entscheidung des Wanderers als des Wegauszeichners. Zwischenzeitlich ging es dann auch über Kuhwiesen. Hallo, es gibt aber ganz schön miese Kühe. Da war so ne dicke, die wollte einfach nicht aus dem Weg und hat dann auch noch immer so böse gemuht. Aber ich war mutig und hab es an ihr vorbeigeschafft.
Langsam wurde der Nebel über mir auch immer lichter und so kam ich bei Hinter Rengg durch die Wolken durch. Und spätestens nach dem ich den Renggpass hinter mir hat, konnte ich durch die Wolken immer wieder unglaubliche Aussichten genießen. Schneebedeckte Gipfel die aus sonnenbestrahlten Wolken auftauchten. (Zu meinem Bedauern und jedem der das hier liest, hab ich letztes Wochenende meine Kamera geschrottet.)
Weiter ging es dann über den Grat Richtung Chrummhorn (1254m), teilweise recht steil. Durch das ganze Herbstlaub, dass kommt noch zu diesem Bild, Nebel, über den Wolken , strahlender Sonnenschein, schneebedeckte Berggipfel, dazu – traumhaft bunter Herbstwald, konnte man teilweise kaum noch den Weg ausmachen. Dieser war zu allem Überfluss noch recht schmal, aber immer hoch war nie so verkehrt.
Bei Obersteigli kam ich dann aus dem Wald heraus, und lief auf die Bahnschienen zu, die all die Touristen auf diesen netten Gipfel transportiert.
An den Steinplatten waren einige beim Klettern. Auch die Wanderer, die bis hier praktisch nicht vorhanden waren, wurden nun schlagartig mehr. Ich stapfte fröhlich an allen vorbei. Bis hier war es auch eine wirklich schöne Tour, wäre da nicht der Gipfel gewesen. Ok - vielleicht ist ein strahlender Samstag nicht gerade der perfekte Tag, um einen so wunderbar erschlossenen Stöckelschuh-Gipfel in den Schweizer Alpen zu besteigen. Aber für alle die es nicht glauben, ich muss zurzeit tatsächlich ein bissel was für die Uni tun.
So ließ ich also die Mittagspause ziemlich kurz ausfallen und machte mich auf den Rückweg. Nachdem ich über die Südseite aufgestiegen war, wollte ich nun über die Nordseite wieder zurück nach Hergiswil. Der Weg will aber erstmal gefunden werden, schließlich kann man bei all den Stöckelschuhtouristen nicht einfach einen unasphaltierten Wanderweg in die Wildnis der Schweizer Berge ausschildern. Schließlich fand ich ihn aber und konnte mich auf den Weg nach unten machen. Auf dieser Seite ist der Wanderweg doch um einiges besser ausgebaut als das Stück zwischen Renggpass und Obersteigli. Dafür ist es aber auch der bei weitem häufiger begangene Weg. Die Entscheidung über die Südseite Aufzusteigen war also goldrichtig gewesen.
Nach 1600hm hoch und genauso viel auch wieder runter spürte ich meine Füße doch, also sie taten sauweh. Also ließ ich den Tag unten am See ausklingen und stopfte mich mit Nussgipferl voll. Mhh die Schweiz hat halt schon ihre Vorteile, noch schöner wäre es natürlich, wäre der Gipfel einsam gewesen.
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