Montag, 13. Oktober 2008

Nur wo man zu Fuß war - Teil II

Auch ich bin Besitzer dieses T-Shirts und kann nach diesem Wochenende ein Lied davon singen. Falls Ihr weiterlest, dürft Ihr mitsingen:
Nachdem ich mich nun Münchnerin schimpfen darf, musste ich doch gleich am ersten schönen Wochenende mal ausprobieren wie das hier so wirklich mit den Bergen ist. So bin ich am Sonntag alleine Richtung Walchensee losgezogen. Bekannt als eine, die gerne früh in die Berge geht, blieb mir diesmal nichts anderes übrig, als um 8.15 vor der Haustür zu starten, Sonntags fährt kein früherer Bus zum Walchensee. So war ich um 10 Uhr dort – mit gefühlten 10000 anderen Leuten. Der Bus zum Walchensee war so überfüllt, dass kein cm mehr Platz war und ca. 20 Leute draußen bleiben mussten. Ich habe glücklicherweise einen der letzten Plätze ergattert. Ich wollte auf den Herzogstand, wie einige andere auch, jedoch zu Fuß und in einem anderen Tempo. Der Weg führt von der Herzogstandbahn sehr schön durch Laubwald, später Nadelwald in kleinen Serpentinen nach oben. Eigentlich ein perfekter Wanderweg, bei dem man Geschwindigkeitsrekorde aufstellen kann. Daran war nicht zu denken. Nach einer guten Stunde war ich am Herzogstandhaus – so viele dumme Kommentare und Blicke habe ich noch nie geerntet. Aber der Massenansturm kam erst noch. Der Weg ist extra mit „nur für Geübte“ gekennzeichnet, damit nicht zu viele Liftfahrer diesen Weg nach unten nehmen. Denn was von dem Lift auf den Gipfel so alles schleicht ist schon interessant. Nach einer gemütlichen Pause mit gigantischem Alpenblick (meine Kamera ist zwar nicht geschrottet, aber batterielos und damit genauso zwecklos), ich habe wirklich einen Tag mit bester Fernsicht erwischt, zu der ich mir ein soweit wie möglich ruhiges Plätzchen gesucht habe, nahm auch ich den Gipfel in Angriff. Da nun Mittagszeit war, war die Hütte voll und der Gipfel etwas weniger begehrt. Trotzdem nahm ich von meinem ursprünglichen Plan, über den Heimgarten abzusteigen, schnell Abstand, denn auch dieser Grat war vollkommen überlaufen und auf ständiges Stehenbleiben hatte ich keine Lust. So entschied ich mich, den Fahrweg nach Urfeld im Laufschritt abzusteigen und den Tag am Walchensee ausklingen zu lassen. Dieser See ist einfach herrlich gelegen, mit phantastischem Panorama ausgestattet und mit etwas weniger Leuten und Verkehr ein richtig lauschiges Plätzchen. Außerdem kann ich vermerken, dass es von München aus also möglich ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Berge zu kommen – auch wenn ich das nächste Mal direkt von Kochel aufsteigen werde, um früher starten zu können :-)
  • Herzogstand 1731 m
  • Anreise: München - Tutzing (RE) - Kochel (RB) - Walchensee (Bus, RVO 9608)
  • Karte: "Karwendel" UK50-51 Landesamt für Vermessung Bayern

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