Da wir noch keine eingespielte Seilschaft waren entschieden wir uns für den kurzen Hüttengrat am Hochwiesler Ostsporn. Den Einstieg hatten wir schnell gefunden und das Wetter war schön sonnig und warm. In unserem Topo waren keine Zwischenhaken eingezeichnet, so schleppten wir das gesamte Material mit. Zu unserer Freude war die Route dann aber eher sportklettermäßig abgesichert. Wir kletterten in Wechselführung, die Route ist mit 4+ bewertet. Nach anfänglichen Problemen im Vorstieg kam ich aber ganz gut zurecht und wir genossen beide die Aussicht, das Wetter, den Fels und die Ruhe. Die Abseilstelle führt durch eine „Schlucht“ (laut Kletterführer), es handelt sich dabei um eine steile Wiese auf der viel loses Gestein rumliegt, was jeder Abseilende ein bisschen dezimiert. (vlg. „Goldener Herbst“)
Nachdem wir wieder unten waren und unsere Sachen verpackt hatten traten wir den Rückweg zur Hütte an. Für Kuchen reichte es leider nicht mehr, wir warteten lieber gleich auf das Abendessen.
Das Wetter für Samstag war schlecht angekündigt. Umso erfreuter waren wir, als Samstag morgen um 7 Uhr beim Frühstück alles trocken war. Wir beeilten uns und stiegen zur Till Ann zu, diese Route liegt in der Zwerchwand und ist mit 5- bewertet. Mir ging es nicht sonderlich gut und so stieg diesmal Andreas alles vor. Die Seillängen kamen mir auch viel schwerer vor als am Vortrag, wobei ebenso viele Viererstellen überwunden werden mussten. Nach der 3. Seillänge zogen aber so tiefe Wolken rein, dass wir uns spontan entschieden wieder abzuseilen, als im Nebel weiterzuklettern. Im Nachhinein gesehen war das die richtige Entscheidung, kaum waren wir unten fing es an zu tröpfeln und kaum waren wir wieder an der Hütte fing es richtig an zu schütten. Das Wetter änderte sich leider den ganzen Nachmittag und Abend nicht mehr. Lange diskutieren wir über die Möglichkeiten am Sonntag. Freudig überrascht waren wir, als wir beim Aufstehen blauen Himmel und Sonnenstrahlen erblickten. Wir wollten es riskieren in die Westwandrampe der Roten Flüh einzusteigen. Diese ist mit 3 bewertet und hat nur 5 Seillängen. Als wir kurz vor dem Einstieg waren zogen aber sehr dunkle Wolken aus Westen auf und wir entscheiden uns gegen eine Klettertour in der großen Wand. Stattdessen stiegen wir ab und wollten zu dem Klettergarten an den Thomaswänden. Wo gerade noch die Sonne schien, waren jetzt dunkle Wolken aufgezogen. Trotzdem machten wir uns kletterfertig. Als wir jedoch gerade das Schneefeld das direkt am Fuße des Klettergartens liegt queren wollten, fing es an zu tröpfeln. Da wir keine Lust hatten, pitschnass zu werden, entschieden wir umzudrehen. Dieses Tröpfeln war allerdings nur von kurzer Dauer, denn als wir wieder auf dem Weg waren, hatte es bereits aufgehört. Mittlerweile war uns aber so kalt, dass wir entschieden nicht noch mal zurückzukehren. Stattdessen statteten wir noch der Tannheimer Hütte einen Besuch ab. Diese Hütte ist total urig im Vergleich zu dem protzigen und unpersönlichem Gimpelhaus. Es handelt sich um eine winzige Hütte mit gerade mal 18 Lagerplätzen. Nachdem wir uns in der Hütte aufgewärmt hatten, schien draußen schon wieder die Sonne. Wir machten uns dennoch auf den Rückweg und entschieden uns stattdessen auf dem Rückweg eine riesige Portion Eis in Füssen zu Essen :-)
Das Gebiet hat uns beiden sehr gut gefallen und nachdem unsere Ausbeute doch sehr gering war, müssen wir definitiv wieder kommen, schließlich wollten die Till Ann sowie die Rote Flüh noch begangen werden.
- Führer: Panico Allgäu
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