Ich wollte es immer schon mal ausprobieren, von Karlsruhe nach Kirchberg an der Jagst zu radeln. Erst bis Heilbronn und dann weiter nach Osten.
Ein verlängertes Wochenende ohne Pläne stand vor der Tür, hier sah das Wetter gar nicht so schlecht aus, in den Bergen leider weniger prickelnd. Deswegen waren wir auch nicht auf Skitour unterwegs. Also kam ich kurzerhand auf die Idee, man könnte ja endlich mal diese Radtour machen. Viel Zeit zum Überlegen blieb nicht und so schauten wir nur was Map 24 sagte, natürlich ohne Autobahnbenutzung – 140km!
Wahrscheinlich würden es ein paar mehr werden, aber das klang doch eigentlich ganz machbar. Also wollten wir am Donnerstag um 8 Uhr starten. Los kamen wir dann natürlich erst um halb neun, aber was soll’s.
Wir waren guten Mutes und nach Durlach konnte man sich ja auch erstmal gemütlich einrollen. In Grötzingen fanden wir dann auch direkt den Radweg nach Bretten. Der wurde dann aber leider schon mal irgendwie länger als gedacht. Non Stopp hoch und runter und wenn es auch nie viel hoch ist, es kommt halt doch einiges zusammen.
Nach 30 km in Bretten angekommen, bezweifelte ich schon ernsthaft, dass wir jemals nach Kirchberg gelangen würden.
Ab Bretten wollten wir dem Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee Radweg folgen. Der machte auf dem Weg bis Eppingen aber so viel Schleifen, dass wir uns entschieden, lieber ein wenig größere Straßen, anstelle von Feld- und Waldwegen, in Kauf zu nehmen und abzukürzen.
Eine durchaus kluge Entscheidung. Es ging endlich ein bisschen flotter voran. Um Eppingen anzuschauen hatten wir natürlich keine Zeit, aber dass, was wir beim durchrollen sahen, war ein wirklich nettes Städtchen mit schöner Altstadt.
Wir folgten noch ein Stück der Elsenz Richtung Norden, bis wir auf den Kraichgau-Burgen Radweg stießen der uns bis nach Kirchberg bringen sollte.
Ich war in diesem Jahr noch nicht einmal auf dem Rad gesessen und inzwischen fingen Rücken und Hintern an zu schmerzen.
Wir radelten tapfer weiter, ohne noch richtig an unser Ziel zu glauben, Ansa zumindest mit mehr Ehrgeiz als ich und erreichten zum Mittagessen um halb zwei Heilbronn. Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits 85km hinter uns.
Eine gute Stunde später ging es wieder weiter. Nach so einer Pause fühlt man sich doch gleich um einiges frischer und wir glaubten tatsächlich noch einmal, dass es machbar war.
Aber es wurde später, die Beine schnell wieder müder und vor Bretzfeld standen wir vor der Wahl: Jetzt noch gemütlich bis Öhringen fahren und von dort ohne Probleme einen Zug nach Karlsruhe bekommen oder weiterradeln. Es waren als wir Entscheidungspause machten noch ca. 13km bis Öhringen, wir waren bei 107 km und von Öhringen bis Kirchberg würden noch einmal 62km auf und ab auf uns zukommen. Inzwischen war es dann auch nach 4 Uhr, also um 5 in Öhringen und dann noch einmal mindestens 3 Stunden? - Und man wird ja auch immer müder…
Der Zug war einfach zu verlockend und so stiegen wir um kurz nach fünf in die Bahn nach Karlsruhe. Trotz des nicht erreichten Ziels war es eine sehr nette Radtour und mit dem Mountainbike sind auch 120km ein gutes Ergebnis.
Und jetzt - so nach 5 Tagen erholen und drüber nachdenken – eigentlich müsste es ja schon gehen – fürs Wochenende ist in den Bergen wieder schlechtes Wetter angesagt – Und ein Wochenende ohne Herausforderungen, dass geht einfach nicht!
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