Hiermit möchte ich meine Reihe „Was bisher geschah“ beginnen. Ich werde von jetzt immer weiter in die Vergangenheit wandern und versuchen mich so gut wie Möglich daran zu erinnern was auf den einzelnen Touren bisher geschah.
Den Start macht dabei das Wochenende vor dem 1. Mai dieses Jahr als es zum Skitourengehen auf die Tierbergliehütte am Sustenpass (Verbindung zwischen Kanton Bern und Uri)ging.
1. Tag
Abfahrt war am Freitagmittag in Karlsruhe bei etwas über 25°C und seit Tagen strahlendem Sonnenschein. Es wurde gemunkelt, dass die verspätete Abfahrt an mir lag, aber die anderen, Erik, Clemens und Jochem mussten noch Kaffee trinken. Martin wurde noch auf dem Weg aufgepickt und um 18 Uhr waren wir dann endlich am Sustenpass, um unseren Aufstieg zur Hütte zu beginnen. So ein paar Wolken waren schon am Himmel zu sehen, da waren wir wohl von anderem Wetter ausgegangen. Zwischendurch seilten wir noch an, woraufhin der Rest der Gruppe auch sichtlich nervös wurde, als Jochem Blasen verarzten musst. Die Sonne verschwand, uns wurde kalt und so musste Jochem als Neuling bei der Skitourengruppe des DAV Karlsruhe jede Menge dummer Sprüche einstecken. Die sollten auch die nächsten beiden Tage nicht weniger werden.
Um ca 21 Uhr erreichten wir schließlich die Hütte auf der man, nach Androhung wir könnten auch Vespern, noch ein köstliches Abendessen für uns aufgehoben hatte.
2.Tag
Abends hatten wir noch entschieden, dass es über den Westgrad aufs Gwächtenhorn gehen sollte und anschließend weiter aufs Sustenhorn. Der Schnee war über Nacht richtig durchgefroren und so verzichteten wir aufs anseilen. Der Anstieg zum Einstieg am Grat war kein großes Problem, auf Harscheisen konnten wir allerdings nicht verzichten. Meine erste Gratüberschreitung mit Ski auf dem Rücken. Schwankten doch sehr stark, aber bei absoluter Windstille war es ein reines Vergnügen über den Grat zu krakseln auch wenn es zwischenzeitlich sogar leicht schneite. An einer etwas ausgesetzteren Stelle ließ Erik dann seinen Pickel runterfallen und er landet ein ganzes Stück unter uns im Schnee. Da wir uns nicht anseilen brauchten, erreichten wir den Gipfel recht schnell, wo Clemens sich entschied wegen Kopfschmerzen abzufahren. Der Rest von uns machte sich auf den Weg zum Sustenhorn. Die kurze Abfahrt war allerdings alles andere als ein Vergnügen. Zerfahren mit jeder Menge Hügelchen und Löchern und dann schön festgefroren. Hauptsache runter. Im Aufstieg zum Sustenhorn beschloss ich, dann auch zur Hütte zurückzufahren. Der Schlafmangel der letzten Tage und der Stress der Vordiplomsprüfung am Tag vorher machten sich bemerkbar.
Die Abfahrt zur Hütte war allerdings Teil wirklich sehr cool und den Rest des Nachmittags verbrachten wir dann gemütlich auf der Hütte mit Nichtstun.
3. Tag
Am letzten Tag ging es erstmal in gleicher Richtung los wie schon am Vortag, Erik sprintet dabei voraus um noch seinen verloren gegangenen Pickel wieder aufzusammeln, der die ganze Nacht brav im Schnee gewartet hatte.
Weiter ging es zum Skidepot des Mittleren Tierberg. Mit Steigeisen und Pickel machetn wir uns auf zum Gipfel über eine recht steile Firnflanke und die letzten paar Meter über einen Fels, Eis, Firnmix. Im Aufstieg ganz in Ordnung, aber für den Abstieg entscheiden wir uns dann doch fürs Seil. Zum Glück riss es auf, als wir oben waren und wir so hatten einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge.
Nach kurzer Gipfelrast ging es wieder runter, eine sehr schöne Abfahrt, über den Steingletscher, zurück zum Sustenpass. Umso weiter wir runterkamen desto matschiger wurde der oben noch fest gefrorene Schnee und für das letzte Stück mussten wir unbedingt noch unsere Jacken loswerden.
Insgesamt eine sehr schöne Tour, nicht allzu viele Höhenmeter, also alles eher gemütlich, aber dank Grat und Mittlerem Tierberg trotzdem sehr cool.
Und das Ziel fürs nächste Mal ist auch schon gefunden: Da gibt es diese unglaubliche 200hm lang 50° steile Nordflanke des Vorderen Tierberg für die die Verhältnisse einfach stimmen müssen – läuft ja nicht weg ;-)
Tierbergliehütte
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