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Käringsjön |
Zum Ende unseres Urlaubs hatten wir noch eine Kanutour im Gränslandet geplant. Schon die Anfahrt war spannend. Ab Tännäs geht über eine Schotterstraße nach Köringsjövallen und dann folgt eine Privatstraße bis Käringsjön. Ab Tännäs brauchten wir für die paar km fast eine Stunde. Wenn man sich das Gebiet auf der Karte anschaut ist es fast ein Wunder, dass es überhaupt eine Straße dahinter gibt. Wir waren früh da und genossen die Sonne und wärmten uns etwas auf, trockneten alle Sachen und packten alles für die nächsten Tage. Unser Busnachbar kam gerade von einem Kanutrip zurück und versorgte uns noch mit Informationen aus erster Hand, die doch ganz hilfreich waren, schließlich findet man sonst relativ wenige Infos über die Kanutouren in der Gegend. Am nächsten Morgen bekamen wir, vollkommen gemütlich, gegen 10 Uhr unser Boot von Per, der uns auch noch mal die möglichen Umtragen zeigte. Sowieso war das Motto dieser Tour "Ta det lungt" - der Schwabe würde es frei übersetzen mit "No ned hudle". Wir stachen an einem Traumtag - keine Wolke, kein Wind vollkommen alleine auf See. Das schöne an diesem Gebiet ist, dass es viele kleine Seen gibt, die man mit kurzen Portagen wechseln kann. Lustig, die einzelnen Portagen aus der Bootperspektive zu suchen, das Ufer sieht doch überall nahezu gleich aus. Gegen Mittag erreichten wir einen Windschutz (eine kleine offene Hütte) an dem rasteten und uns den ersten Nachtisch mit Blaubeeren gönnten. Nach der Mittagspause setzten wir unsere Tour Richtung Nordwesten fort. Wir peilten den Windschutz am Rogen als Übernachtungspunkt an, da es dort auch erlaubt ist, ein Feuer zu machen. Mit zwei weiteren Umtragen und etwas längeren Wasserpassagen erreichten wir das Ufer des Öster-Rödsjön, wo wir erst mal unser Gepäck und das Boot liegen ließen und uns zu Fuß durch das Dickicht zum Rogen schlugen. Einen offenen Blick auf den großen See gibt es von hier nicht. Der Windschutz war voller Mücken und nicht sonderlich schön, so suchten wir in der Nähe unseres Gepäcks einen Zeltplatz. Wir wurden schnell fündig, allerdings hätte das Zelt keinen Zentimeter größer sein dürfen, ansonsten wären Wurzeln und Steine unter der Isomatte gewesen. Dafür hatten wir ein windstillen Plätzen mit Abendsonne und unsere herrliche Ruhe.
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Blick über den Rogen |
Am Morgen wurde ich von Rentieren geweckt, ein interessantes Geräusch wenn diese am Zelt vorbei laufen. Leider war der Himmel bedeckt und der Wind frischte auf. Nach einem gemütlichen Frühstück wanderten wir erst mal Richtung Bustvålen und stiegen bis ca 900hm querfeldein auf. Von dort hatten wir einen tollen Blick über den großen See Rogen, die kleinen Seen blitzten ein wenig durch den Wald durch. Eine tolle menschenleere Gegend. Zurück am Kanu paddelten wir noch eine Schleife durch den Öster-Rodsjön, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Der Unterschied von Wind zu keinem Wind wird auf dem Wasser sehr schnell deutlich. Teilweise kamen wir nur sehr langsam voran und suchten uns möglichst Fahrrinnen im Windschatten. Den heutigen Zeltplatz fanden wir in der Nähe des Windschutzes im Windschatten des Hügels. Ein paar Tropfen schreckten uns beim Kochen auf, doch blieb es zum Glück bei diesen und so konnten wir in Ruhe das Essen im Freien Genießen. Erst als wir in den Schlafsäcken lagen fing es an zu regnen.
Am nächsten Morgen regnete es immer noch. Die Motivation aufzustehen, wenn es auf die Zeltwand prasselt ist eher gering. So starteten wir erst spät in den Tag, aber immerhin hatte der Regen nachgelassen. Wir setzten in den Krattelsjön über und wurden dann noch mal von einem Schauer ziemlich nass. Bei der letzten Umtrage Richtung Käringsjön, die mit Abstand die längste der ganzen Tour war, wurden wir allerdings auch von unten richtig nass, da der Boden hier ziemlich moorig ist. Auf dem Käringsjön genossen wir die letzten Kanumeter wieder im Sonnenschein.
Eine einsame Tour in einem tollen Gebiet, dass sich zum Wasserwandern anbietet und einem viele Möglichkeiten lässt. Und wie immer in Skandinavien muss man auf wechselhaftes Wetter gefasst sein, vor allem der Wind kann hier sehr unangenehm werden.
1 Kommentar:
Eine schöne Route. Meine längste Wanderung hatte ich vor 4 Jahren, als wir in Österreich waren. Hatten uns für den Wanderurlaub Vorarlberg ausgesucht, weil man dort viele unterschiedliche Strecken bewandern kann, für Anfänger und Fortgeschrittene, das war gut, weil mein Mann nicht jedes Mal mit mir wandert und noch nicht ganz so "geübt" ist, aber dort hat es ihm auch sehr gut gefallen, war gut.
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