Montag, 1. April 2013

Gletschertrekking


Ansgar und ich waren guter Dinge, trotz des nicht allzu gut vorhergesagten Wetters, über Ostern ein paar nette Touren in den Berner Alpen machen zu können. Motiviert sind wir um 6 Uhr morgens in Bern gestartet. In der Nacht hatte es geregnet. Der Morgen war neblig und je näher wir der Kleinen Scheidegg kamen, desto besser wurde das Wetter. Es sah nach einem richtig guten Tag aus, bis wir unsere Nasen aus dem Stollen am Jungfraujoch rausstreckten: dicke Suppe und leichter Schneefall. Bis zum Mönchsjoch hatten wir eine Spur und kamen so schnell vorwärts, doch danach wurde die Sicht deutlich schlechter und es hatte erhebliche Mengen an Neuschnee. So wurde aus der Abfahrt vom Ewigschneefeld nichts - schieben bzw. spuren war angesagt. Dabei jagten wir ständig neuen Gelädekanten hinterher, die sich aber alle als Täuschungen herausstellten.
Insgesamt hat es aktuell im ganzen Gebiet so viel Schnee, so dass auch die Abfahrt durch den Bruch am Ewigschneefeld (hier konnte man sogar ein paar Schwüge fahren...) ohne Sicht kein Problem war. Jetzt hieß es noch mal anfellen und rüber auf die andere Seite zur Konkordiahütte mit ihren unzähligen Stufen....
Hollandiahütte
Oben angekommen hatten wir genug Zeit uns zu überlegen, was in den nächsten gehen könnte: Das Wetter war erst für Montag entscheidend besser vorhergesagt, es sollte vorher aber noch stürmen und deutlich abkühlen. Damit würde sich auch der viele Neuschnee der in den letzten Stunden gefallen war nicht setzen, d.h. Gipfeltouren, warum wir hier waren, werden nicht möglich sein. Nach einigen Überlegungen fiel uns die Entscheidung leicht. Am nächsten Morgen ließen wir es gemütlich angehen, die Sicht war wieder sehr bescheiden. Wir spurten über einen nebligen Konkordiaplatz und Aletschfirn zur Lötschenlücke. Teilweise war der Schnee bereits verblasen, da wurde das Spuren gleich zur Qual. Nach drei viertel des Weges machten wir eine längere Pause, denn hinter uns kam eine große Gruppe, der wir gerne auch noch etwas Spurarbeit überließen :-)
Gletschertor Langgletscher
In der Lötschenlücke angekommen hätte man sich auf eine wunderschöne Abfahrt mit viel Pulver freuen können, doch leider sah man einfach nichts - das klassische White Out. Nach ein paar Schwüngen musste man sich erst mal wieder orientieren. Zum Glück fanden wir bald die Aufstiegsspur zur Hollandiahütte, an dieser konnten wir uns gut orientieren und so ging das Fahren deutlich leichter.
Zusammenfassend kann man sagen, es war ein netter Ausflug in ein wunderschönes Gebiet, der leider ein ganz anderes Ende nahm als geplant. So wartet das Fiescherhorn immer noch auf seine Besteigung....

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