An unserem ersten Tag ging es auf den Großen Jaufen. Start
war am Pragser Wildsee, der fantastischer Weise noch tief gefroren war und uns
somit einen ganz einfachen Start ermöglichte. Anschließend ging es leicht
ansteigend und einfach Richtung ‚Narbiges Loch‘. Diese kurze Steilstufe war
bereits zu einer richtigen Piste eingefahren, so dass wir uns höchstens noch
über die sonnenbeschienen Hänge darüber lawinentechnische Gedanken machen
mussten. Anschließend wurden die Flächen wieder weiter und während unsere andere
Gruppe selbst spurend Richtung Offenmauer weitermarschierte, konnten wir problemlos
einer Aufstiegsspur folgen bevor es zum flachen Gipfelhang ging. Der Schnee war
schon gut durchfeuchtet, aber besonders der erste Hang direkt unter dem Gipfel
bot noch ein paar wunderschöne Schwünge.
Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes für die nächsten
Tage, deswegen wollten wir den Sonntag auf alle Fälle noch einmal nutzen bevor
es so richtig schlecht werden sollte. Diesmal ging es ins Gasiesertal. Wir
wollten über die Köfleralm auf den Gail. Bis zur Köfleralm war es ein
gemütliches Fahrweg-schlappen, bevor wir dem Bachbett Richtung Südwesten
folgten und schließlich an die Baumgrenze kamen. Hier war unsere Skitour dann
aber auch ziemlich schnell rum. Kaum Sicht und Lawinenlage 3 ließen den Kaffee
im Tal doch sehr verlockend klingen. Leider war von Powder heute nicht viel zu
spüren, so dass wir unsere Abfahrtsfähigkeiten im Bruchharsch testen konnten.
Was folgte waren zwei Tage schlechtes Wetter und jede Menge
Theorie bevor uns ein Zwischenhoch glücklich machte und wir Skitouren Plus an
der Sella ausprobieren konnten. Nach einem frühen Start ging es nach Corvara
von wo wir uns über Pisten bis nach Pordoi hangelten. Es war zum Glück nicht
besonders voll an den Liften, so dass wir zügig am Sass Pordoi ankamen und
zunächst einmal die noch relativ unverspurte Abfahrt durch das Lasties Tal
genießen konnten. Anschließend ging es mit Liften zurück zum Sass Pordoi und
durchs Mittagstal einmal quer über den Sellastock. Wirklich ein
Freeride-Erlebnis.
Die letzten beiden Tage konnten wir dann wieder mit
Skitouren gehen verbringen. Am Donnerstag ging es für uns auf den Großen
Rosskopf. Allerding nicht auf einer der Standard-Aufstiegsrouten sondern durchs
Kaserbachtal. Ein wirklich faszinierender Aufstieg mehr oder weniger entlang
des Baches. Zunächst geht es durch relativ dichten Wald bis man einen
Seitenbach auf der Brücke des Sommerweges quert. Anschließend folgt man leicht
dem Sommerweg und gelangt so zurück ins Bachtal. In diesem bleibt man jetzt und
durchquert eine kleine Schlucht bevor es auf die offenen Hänge des Großen
Rosstals geht und man einfach in die Gamsschart und anschließend auf den Großen
Rosskopf aufsteigen kann. Damit die Skitour noch ein wenig spannender wurde
folgte anschließend eine geile nordseitige Abfahrt durchs Weisslahn.
Die letzte Skitour startete noch einmal am Pragser Wildsee.
Der Plan war über die Grünwaldalm und das Seitenbachtal auf den Le Senser
aufzusteigen. Nachts hatte es nochmal geschneit und schon beim überqueren des
Pragser Wildsees hören wir Nassschneerutsche aus den Felsen abgehen. Es ist
brutal warm. Mit einer Wolkendecke unter der es sich so richtig aufheizt kommen
im Seitenbachtal ständig von allen Seiten Nassschnerutsche runter und nach dem
wir den letzten Hang in die Seitenbachscharte gar nicht mehr sehen ist diese
Skitour relativ früh zu Ende. Ein paar Schwünge am Anfang wird es unten raus noch
ein rechtes Geschiebe und zum Schluss ein wenig ‚Langlauf‘ über den Pragser
Wildsee.
Insgesamt hatten wir eine fröhliche Woche mit sehr
wechselnden Bedingungen. Die besten Tage standen wir aber zum Glück auf Ski. Herzlichen
Glückwunsch an alle neuen FÜ Skibergsteigen.
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Tabacco Karte 31 Pragser Dolomiten
- Tabacco Karte 32 Antholzer Tal
- Rother Skitourenführer: Pustertal
- Tappeiner Verlag: Skitouren im Hochpustertal, Skitouren in Südtirol
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