Mit Glück bekamen wir noch einen Platz im Gimpelhaus, so mussten wir nur einmal aufsteigen. Nachdem wir eine Übernachtungsmöglichkeit hatten, gingen wir direkt weiter zur Morgenstund (5+) am Gimpelvorbau. Den Einstieg haben wir leicht gefunden, zu Beginn gibt es ein Grasband und direkt danach einen kurzen Überhang. Insgesamt ist die Route sehr abwechslungsreich, mal schön strukturierter Fels, mal plattig, aber immer gut kletterbar und dank der vielen Haken auch für den Kopf entspannend :-). Vom letzten Stand führt direkt ein Fixseil zum ersten Abseilstand. Der zweite Abseilstand ist, wenn man zu weit nach rechts abseilt, schwer zu erreichen, aber mit ein bisschen pendeln und zittern kommt man schon hin. Als wir wieder am Einstieg waren, hatte es auch bereits zugezogen, so haben wir das genau richtig getimt.
Am Sonntag wollten wir uns die FöVe (5+) am Hochwiesler anschauen und direkt am Einstieg entscheiden, ob wir einsteigen. Laut Topo ist diese nicht so gut abgesichert wie die Morgenstund, allerdings ist die Schlüsselseillänge direkt am Anfang. Da Evi partout nicht vorsteigen wollte, fiel diese Rolle heute auch wieder mir zu. Die erste Seillänge sah gut gesichert aus und so entschieden wir uns, es zu versuchen. Die erste Seillänge war zu Beginn eine schöne Platte mit der überraschenden Erkenntnis meinerseits, wo man überall stehen kann. Trotzdem war es mehr ein Hochzittern :-). Vom Stand aus sah die zweite Seillänge besser abgesichert aus, als im Topo vermerkt. Lediglich im zweiten Teil der Seillänge hatte ich mit der Wegfindung ein paar Probleme, da gab es wenig Haken und den Standplatz fand ich sehr spät links versteckt. Der Stand nach der dritten Seillänge ist auf einem Plateau, mit bester Aussicht und viel Platz zum Verweilen. Wir jedoch stiegen nach einer kurzen Pause weiter, im Lechtal quollen schon wieder die Wolken. In der vierten Seillänge wird die Absicherung äußerst dürftig. Zu Beginn konnte ich noch einen Keil sowie eine Sanduhr nutzen, nach dem zweiten Haken ging es aber ohne Sicherung bis zum Stand (das waren ca. 20m). Zum Glück ist das Gelände hier im 4er Bereich. Der Ausstieg aus der Route ist schwierig zu finden, am besten nach dem letzten Stand kurz hoch und dann links, hier befinden sich zumindest 2 Haken, außerdem kann man noch einen Keil unterbringen. Oben angekommen wird es schön flach und grün. Der Abseilstand ist vom Ausstieg links direkt sichtbar. Bei dieser Abseilpiste hängt man plötzlich ganz frei, mit bester Aussicht. Der zweite Abseilstand versteckt sich hinter einem verdorrten Baum.
Da das Wetter bereits stark gewittrig aussah, obwohl es erst zwei Uhr mittags war, entschieden wir nach einer Vesperpause in der Wiese zum Gimpelhaus zurückzukehren und gemütlich abzusteigen. Als wir unten am Parkplatz standen, war es über dem Tannheimer Tal auch schon ganz schwarz. So hatten wir ziemlich viel Glück mit dem Wetter und alles in allem war es mal wieder ein sehr schönes Wochenende.
- Kletterführer Allgäu (Panico)
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