Zusammen mit Stefan und Martin ging es daher am Freitagnachmittag wieder ins Wallis, wir wollten den Nadelgrat gehen.
Am Samstagmorgen machten wir uns also von Gasenried aus auf den Weg um über Mittelberg und Breithorn zum Galenjoch zu kommen. Dort wollten wir biwakieren um am nächsten Tag über Dirruhorn, Hohberghorn und Stecknadelhorn zum Nadelhorn zu kommen. Leider hingen die Wolken noch fest um die Berge, so dass wir in dichtem Nebel aufstiegen. Zudem war es in der Nacht auf Samstag recht warm gewesen, somit fühlten wir uns wie in einem Dampfbad, wirklich entspannend war es aber nicht!
Zunächst noch über Wald ging es schon ziemlich bald über Wissen vorbei an Ziegen voran. Dann folgten wir noch dem Wanderweg, der zum relativ neuen Europa- (Weitwander-)weg gehört. Schließlich verließen wir diesen um direkt auf dem Grat weiter zu gehen, der zwar viel loses Material enthielt, aber trotzdem ganz gut zu gehen war.
Am Breithorn bot sich uns dann die Möglichkeit über dem Abgrund zu sitzen, durch die Wolken keine sehr große Herausforderung. Aber langsam rissen die Wolken immer mal wieder auf, so dass wir die ersten Blicke auf Weißhorn und Matterhorn ergattern konnten. Und spätestens im Biwak strahlte dann die Sonne über uns uneingeschränkt vom blauen Himmel. Dies versprach wunderschönes Wetter für den nächsten Tag.
Wir bereiteten uns einen gemütlichen Schlafplatz, möglichst eben mit all den Platten, die herumlagen. Und stopften uns den Rest des Tages mit Essen und Unmengen von Tee voll. Solange die Sonne auf uns nieder strahlte, war es schön kuschelig warm, dass änderte sich aber zügig als sie langsam unterging. Da wir auf Schlafsack und Isomatten verzichtet hatten zog während der Nacht die Kälte von den Steinen zu einem hoch. So lange man schlief störte das nicht wirklich, wenn ich allerdings aufwachte fing ich sofort an zu zittern. Um zwei klingelte dann der Wecker und wir durften endlich aufstehen. Alles dauerte irgendwie etwas länger und bis wir schließlich los kamen war es schon halb vier. Unser Biwakplatz hatte ungefähr eine halbe Stunde vor dem Galenjoch gelegen und so stiegen wir zunächst ins Joch ab, bevor es den Grat entlang ging. Meist geht man dabei direkt auf dem Grat, bis auf wenige Stellen die leicht umgangen werden können. Dabei ist der Grat stellenweise aus festem Fels und schön zu gehen, in weiten teilen aber eher lose und kostet ein bisschen Nerven. Vor allem aber zieht er sich einfach unglaublich in die Länge. Irgendwann ging die Sonne auf, was einen wie immer ein bisschen mehr aufwachen ließ. Und um kurz nach Acht standen wir dann auch endlich auf dem Dirruhorn. Was danach kam sah aber gar nicht toll aus und nach einer Gipfelrast mussten wir uns in die Dirrulücke über ziemlich loses Material durchschlagen. Nun war es schon richtig spät und wir konnten uns nicht vorstellen noch zu einer vernünftigen Zeit mit der Tour fertig zu werden. Daher entschieden wir uns die Rinne die auf den Riedgletscher führte abzuseilen. Hier waren Stangen fürs abseilen angebracht. Trotzdem war das wirklich alles andere als toll, da eine Menge Steine herunterkamen und wir alle einfach nur heil froh waren, als wir nach geschlagenen drei Stunden abseilen und Stangensuche in diesem Schrott endlich aus dem Steinschlagbereich heraus waren. Dieser Abstieg ist wirklich alles andere als zu empfehlen.
Nun gab es noch einen Gletscherbruch auf dem Riedgletscher zu überwinden, aber der stellte kein allzu großes Problem da, so dass wir bald auf dem Pfad zu Hütte waren. Nach einer richtig leckern Schorle auf der Bordierhütte, machten wir uns auf zurück ins Tal, um unsere Runde zu beenden. Es zog sich zwar noch ziemlich in die Länge und die Fußsohlen brannten ordentlich, aber schließlich erreichten wir doch froh, dass wir alle gesund wieder unten angekommen waren das Auto.
Eine sehr abenteuerliche Tour, die eines klar macht, der ganze Grat muss doch noch sein!!!
- Karten: Schweizer Landeskarte 1308 St.Nikolaus, 1328 Randa
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