Mal hier, mal dort, aber am liebsten auf Tour.
Davon möchten wir hier berichten. Vielleicht bekommt der eine oder andere Lust, unsere kleine Welt in gross zu entdecken.
Dienstag, 19. Februar 2008
Ein Tag im Allgäu
Start war um 4:30 Uhr und nachdem ich Ansa und Ansgar eingesammelt hatte, kamen wir auch pünktlich los. Um diese Uhrzeit ist die Fahrt mit ihren etwas über 300km gar kein Problem, nicht wirklich viele Autos, die da am Sonntagmorgen mit uns unterwegs waren. So fuhren wir beim ersten Sonnenlicht ins Kleinwalsertal hinein und konnten unsere Tour um 8 Uhr starten. Unser Ziel war die Güntlespitze.
Zunächst ging es einige Meter über die Loipe am Fluss entlang. Bei der ersten Brücke entschieden wir, dass dies unmöglich unsere sein konnte. Wie sich herausstellte eine echte Fehlentscheidung. Die nächste Brücke kam, allerdings war dies schon oberhalb des Zuflusses von zwei kleinen Bächen. So überquerten wir den ersten mit Hilfe der Brücke. Für den zweiten gab es natürlich keine. Aber nette Menschen hatten schon vor uns diesen Fehler begangen und so mussten wir nur den Spuren folgen, um an einer dick verschneiten Stelle über den Fluss zukommen. Überhaupt sah es mit Schnee hier ganz wunderbar aus und auch schon in Baad, unserem Ausgangsort, war alles dick verschneit.
Nun schlappten wir zunächst gemütlich am südlichen Ufer des Derrenbachs auf einem Fahrweg ins Tal hinein. Dieser Fahrweg sollte sich irgendwann spalten, so dass man sich entscheiden konnte, ob man über den flacheren Normalweg aufsteigt oder die nördlichere Variante nimmt und über die steilern Hänge zum Gipfel der Güntlspitze gelangt. Da wir nie eine Abzweigung des Fahrweges erkennen konnten, war die Entscheidung sehr einfach und so stiegen wir, mit einer Menge anderer Leute, über die steileren Hänge an der Mittleren Spitzalp und der Derrenalp vorbei. Zunächst querten wir aber mal wieder einen Fluss und es ging einen stark vereisten, relativ steilen Hang hinauf. Bevor wir das erste Mal an diesem Tag in die Sonne kamen und etwas Auftauen konnten. Es war nämlich wirklich sau kalt gewesen bei unserem Start. In dem vereisten Hang, bekam Ansgar dann die ersten Probleme. Ansa und ich konnten ohne weiters Aufsteigen und die Felle hielten gut. Beim Ansgar rutschten die Felle aber immer wieder zurück und so kam er schon recht genervt und mit brennenden Oberschenkeln über die erste Kante. Später vermuteten wir, dass die Felle nicht ganz trocken waren und gefroren sind. Dies bedeutete aber, dass Ansgar mit Harscheisen gehen musste, auch in sehr flachem Gelände rutschte er ohne ständig zurück. Somit hatte er wirklich einen viel anstrengenderen Aufstieg zum Gipfel als wir.
Der Weg zog sich dann weiter die freien Hänge hinauf und wir genossen den strahlend blauen Himmel und die fantastische Sicht. Es ging dann über den letzten steilen Gipfel hang hinauf bevor man die Gratkante kurz unterhalb des Gipfels querte und die allerletzten Meter zu Fuß aufsteigen musste. Der zertrampelte Grat auf den Gipfel war teilweise ganz schön vereist, ein bissel unangenehm.
Bei diesem Traumwetter und mal so ganz ohne Wind mussten wir einfach die Chance zu einer ausgedehnten Gipfelrast nutzen und so saßen wir eine Stunde dort oben in der Sonne und versuchten, die umliegenden Gipfel zu schätzen, zu erraten und zu bestimmen. Es fehlte halt einfach Erik.
Irgendwann wurde es aber schließlich doch frisch und wir machten uns an die Abfahrt durch die schon stark befahren Hänge. Diesmal allerdings über die flacheren Hänge des Normalwegs. Der in der Sonne liegende Gipfelhang war kein so wirkliches Vergnügen, dafür gaben die folgenden Nordhänge noch jede Menge traumhaften Powder her und wir genossen die Abfahrt bis wir uns entlang des Flusses einen Weg bahnen mussten. Ansa machte noch einen kräftigen Köpper in den Schnee, so dass sie auch heute noch die Skitour in den Knochen spürt. Aber trotzdem hatten wir jede Menge Spaß und so erreichten wir gegen zwei Uhr glücklich und zufrieden wieder unser Auto.
Leider mussten wir uns dann noch eine ganze Weile durch einen Stau von Oberstdorf zur Autobahn quälen und waren schließlich um 20 Uhr wieder daheim.
Ein wirklich ausgefüllter Tag, anstrengend aber wunderschön!
Montag, 4. Februar 2008
Ein Wochenende im Allgäu
nicht wieder die Hörner, denn die kannten wir ja bereits, aber manchmal kommt eben alles anders. So quälten wir uns am Samstag um 5 Uhr aus dem Bett, um dann bei Regen und Schnee auf der Fahrt uns zu fragen, warum wir bloß so früh losgefahren sind. Denn bei dem Wetter im Nebel irgendwelche Berge zu besteigen löste bei uns keine große Begeisterung aus.
Immerhin umgingen wir so den Ferienbeginnstau – die Holländer waren unterwegs. In Sonthofen angekommen, suchten wir erstmal ein Café, das schon vor neun offen hat und wir wurden fündig: Bei dem Italiener, demselben bei dem wir schon mal vor zwei Jahren waren. Nach diesem Kaffee machten wir die Sportgeschäfte der Region unsicher, Ansa brauchte ja noch einen neuen Helm. Im fünften wurden wir dann sogar fündig, mittlerweile war es beinahe Mittag und so konnten wir noch einen Kaffee, diesmal mit Kuchen, trinken. Die angebliche Wetterbesserung am Nachmittag wollte sich nicht einstellen und so beschlossen wir stattdessen eine Runde langlaufen zu gehen. Insgesamt war das Allgäu nicht gerade mit Schnee überschüttet worden, aber im Rohrmoostal waren die Verhältnisse sehr gut. Die schmale Mautstraße auf der einiges an Schnee lag ließ sogar einige nicht vom Fleck kommen, so dass auch Anja irgendwann anhalten musste, was uns das Problem des Anfahrens bescherte, aber mit ein bisschen Schieben und Hilfe von netten Leuten, lässt sich viel erreichen.
Die Loipe war auf Grund des doch reichlichen Neuschnees, in diesem Tal war einiges schon da und noch viel mehr runtergekommen, nicht in optimalem Zustand. Anja musste erst noch mal nachwachsen und trotzdem stollte der Schnee. Ansa quälte sich auf der überhaupt nicht präparierten Skatingloipe durch den Tiefschnee. Dafür konnte sie Anja, die klassisch lief, auf den Abfahrten wieder einholen. Die 10-km-Loipe ist sehr bewegt und in einem schönen Hochtal gelegen. Aber bei diesen Verhältnissen reichte uns eine Runde. Auf der Fahrt zu unserer Unterkunft in Hinang hellte sich der Himmel auf und die angekündigte Sonnenstunde wurde sogar wirklich noch wahr. Das Zimmer in der Alten Mühle war so riesig, aber auch so eiskalt, selbst mit voll aufgedrehter Heizung und heißer Dusche wollte uns nicht so richtig warm werden. So verkrochen wir uns nach einem Abendessen in Sonthofen schnell in die Betten.
Dafür entschädigte der Sonntag für vieles. Zwar war der Lawinenlagebericht nicht mehr so schön wie am Donnerstag (da gab es eine 1), in Lagen ab 1500m herrschte wieder mal eine 3. So ließen wir unsere favorisierte Tour im Kleinwalstertal bleiben und setzten uns stattdessen das Wertacher Hörnle und den Spießer zum Ziel. Der Parkplatz in Obergschwend war schon gut besucht, als wir um 9.15 endlich loskamen. Anja legt ein ziemlich hohes Tempo vor, schließlich wollten wir ja die, die vor uns gestartet waren, einholen. So hatten wir nach 70 Minuten die 650hm hinter uns und nur wenige Spuren waren schon im Hang. Der Aufstieg führt über Wiesen an einer Alm vorbei und dann weiter im Wald zum Gipfel. Die Orientierung durch den Wald fiel uns zum Glück leicht, da wir der gelegten Spur folgen konnten. Die Abfahrt war sehr schön: Auf eine Eisschicht war Pulver gefallen und da der Hang recht flach war, bestand keine Gefahr des Abrutschens. Der Weg durch den Wald ist immer wieder eine spaßige bis unangenehme Angelegenheit. Der untere Teil es Hanges war schon ziemlich ausgeapert: Die Sonne scheint hier voll rein. Bis zur Alm kamen wir aber noch ganz gut. Dort tranken wir erst man einen halben Liter Cola und bekamen vom Wirt den Tipp, dem Fahrweg durch den Wald zu folgen, der sich auch als geniale Alternative herausstellte. Unten angekommen entledigten wir uns erst mal aller überflüssigen Klamotten und fellten wieder an, wir wollten ja noch auf den Spießer. Dazu mussten wir am Pistenrand aufsteigen, um dann in ein Hochtal, sehr schattseitig gelegen, abzubiegen. Der Schnee war hier locker und leicht, jedoch rutschte man leicht nach unten aus der Spur. Oben am Sattel angekommen entschieden wir uns nur den kleinen Vorgipfel anzusteuern, da man zum Spießer lediglich queren musste, d.h. keine richtige Abfahrt hatte und kaum noch Schnee in dem Hang lag. Die Abfahrt vom Spießer führte dann nach einem schönen Südhang durch ein schattiges Tal, wo der Schnee einfach herrlich war, leider standen zu viele Bäume im Weg. Das letzte Stück legten wir auf der Piste zurück. So hatten wir einen wunderschönen Tag mit ca. 1200 hm und zwei herrlichen Abfahrten.
Insgesamt ist es unter 1000m aber doch mehr als mau mit dem Schnee, sonnseitig sogar unter 1300m. Wir waren dankbar über das, was da am Samstag runtergekommen war, sonst wären die Touren so wirklich nicht möglich gewesen. Aber dank des Neuschnees und der strahlenden Sonne verbrachten wir einen wunderschönen Tag.