Lange war dieses Wochenende geplant gewesen und endlich hatten wir einmal eine positive Wetterprognose. Nach Leichtathletik im Letzigrund Freitag Abend starteten Teresa, Zachi und ich erst gegen 11:00 in Zürich. Aber wir wollten auch nur auf die Turtmannhütte aufsteigen. Nach einer interessanten Anreise mit Zug bis Visp, Bus nach Turtmann LTUO, Luftseilbahn nach Oberems und Lokalbus nach Gruben starteten wir etwas später als geplant und weiter vorne im Tal als erhofft unsere Tour (einer der Nachteile bei Anreise mit dem ÖV). So hieß es erst mal das Tal nach hinten zur Vorderen Säntum schlappen, zum Glück waren wenige Autos unterwegs. Wir entschieden uns dann für den Schluchtenaufstieg - eine schöne Alternative zum Fahrweg. Auf halben Weg zum Stausee kamen wir dann auf diesen und folgten nun dem Normalweg. Die Hütte ist früh einsehbar und trohnte auf einem Felsblock im Abendlicht. Nach 3h pünktlich zum Abendessen waren wir auf der sehr vollen Hütte - die Wetterprognose hat wohl noch andere überzeugt....
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Bishorn Ostwand |
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Am Brunegghorn, 3833m |
Um halb 6 starteten wir am Sonntag gemütlich Richtung "Gässi" im Schein unserer Stirnlampen. Diese steile Rinne wurde beim näheren Hinsehen ziemlich harmlos - nach dem ersten Anstieg führt eine Seilsicherung rechts hinaus - macht auch bei dem vielen Schutt Sinn. Nach diesem ersten Höhengewinn folgt der Weg einer alten Seitenmoräne bevor man bei einem Steinmann auf ca. 2880m Richtung Gletscher abbiegt. Auf dem Weg hierher genossen wir den wunderschönen Sonnenaufgang an der Bishorn-Ostwand. Bei ca. 2900 m kommt man auf den Gletscher, der fast bis ganz unten eingeschneit war, so haben wir direkt hier angeseilt. Mittlerweile haben 3 Italiener zu uns aufgeschlossen, die wir an diesem Tag immer wieder getroffen haben. Sonst waren wir alleine unterwegs und genossen die Ruhe. Nachdem uns die ersten Sonnenstrahlen unterhalb des Bruneggjochs getroffen haben, entledigten wir uns der warmen Klamotten.
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Das majestätische Weisshorn mit dem Nordgrat |
Nun steilt auch der Gletscher etwas auf bis in die Scharte rechts vom Gipfel. Durch den vielen Schnee in diesem Sommer war die Westflanke wunderschön im Trittfirn bis zum Gipfelkreuz zu gehen. Das sich hier zeigende Panorama ist einfach überwältigend: Von den Berner 4000er über die gesamte Mischabel- und Weissmieskette, weiter über die Monte Rosa bis zum Matterhorn und dann natürlich ganz besonders beeindruckend, das Weisshorn mit dem wunderschönen Nordgrat - hier wirkt das Bishorn nur wie ein kleines Vorgeplänkel des großen majestätischen Gipfels. Ich konnte mich kaum losreißen - doch war es trotz des genialen Wetters ziemlich windig und kalt, was uns schließlich den Abstieg leichter machte. Am Bruneggjoch in der Sonne und im Windschatten holten wir unsere Gipfelrast nach und setzten dann gemütlich unseren Weg aufs "Festland" und zur Hütte fort. Nach kurzer Pause starteten wir auch den Abstieg ins Tal bis Gruben, von wo aus wir den abteuerlichen Heimweg antraten. Das Brunegghorn ist mit Sicherheit einer der schönsten Aussichtsberge im Wallis und noch dazu eine schöne Gletschertour.
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