Montag, 21. April 2014

Finally....

...der wie vielte Versuch war das? Nummer 1 (zumindest haben wir geschnuppert), Nummer 2 & 3 (das waren ziemlich ernsthafte Versuche), Nummer 4 (war auch eher ein Versüchchen) und diesmal war Ansgars Kommentar in der Flanke zum Fieschersattel: "Diesmal schaffen wir den Gipfel!"
Am Grat
Am Großfiescherhorn, 4049m
Aber jetzt erst mal der Reihe nach: Spontan sind wir bereits Donnerstag Morgen in Bern gestartet, da dies der letzte schöne stabile Tag sein sollte, Anja hatte kurzfristig abgesagt, ihr waren die Wetteraussichten zu schlecht - schade! Bei schönstem Wetter saßen also Ansgar und ich um 6 Uhr im Zug Richtung Jungfraujoch. Etwas überrascht war ich schon, dass es selbst an der Kleinen Scheidegg so gut wie keinen Schnee mehr hatte. Aber wir wollten ja noch höher hinaus. Diesmal war es richtig angenehm, die Nase auf 3454m aus dem Stollen am Jungfraujoch zu stecken: Schönster Sonnenschein und nahezu windstill. Gemütlich schlappten wir zum Mönchsjoch und fuhren über das Ewigschneefeld bis auf ca. 3220m ab und stiegen dann Richtung Fieschersattel auf. Kurz oberhalb des Bergschrundes (ca 3700m) haben wir auf Steigeisen umgebaut und allmählich machte sich die Höhe auf unsere Kondition bemerkbar. Die Flanke in den Fieschersattel war zu Beginn Wühlschnee und wurde dann zum Glück besser (Trittfirn). Trotzdem war ich ziemlich fertig als wir endlich im Fieschersattel waren. Nun waren es noch 130 hm zum Gipfel, es lag bereits eine Spur drinnen, deswegen war der Weg leicht zu finden. Nach einer kleinen Blankeisstelle und einer etwas unangenehmen Kletterstelle zu Beginn war der Grat herrlich zu klettern. Wir hatten nahezu ideale Bedingungen erwischt. Und dann endlich: Wir waren oben!!! Leider ohne Anja, dafür mit einem perfektem Panorama und angenehmen Temperaturen. Da es bereits relativ spät war als wir wieder im Fieschersattel waren, verzichteten wir auf eine erneute Besteigung des Hinteren Fiescherhorns und machten uns direkt an die Abfahrt. Den Weg durch den Bruch fanden wir ziemlich gut und von dort hieß es nur noch laufen lassen auf windverpresstem Schnee. Die letzten ca. 80 hm zur Finsteraarhornhütte waren dann der Killer, aber oben wartete ein leckeres Essen :-)
Die folgenden Tage waren nur noch halb so spektakulär: Die Kaltfront am Freitag kam früher als erhofft und so haben wir auf dem Weg zum Finsteraarhorn auf dem Weg zum Frühstücksplatz umgedreht. Den Rest des Tages schneite es und wir holten uns erst mal noch eine Mütze Schlaf und genossen den Nachmittag in der gemütlichen Finsteraarhornhütte. Am Samstag liefen wir mal wieder bei null Sicht und Schneefall zur Konkordiahütte. Windveränderungen und Änderungen des Bodens lassen einen ganz gut navigieren, wenn man weiß wo man hin will :) In der Abfahrt hatten wir Traumpulver doch leider keine Sicht um ihn genießen zu können.
Sonntag schlappten wir bei schönstem Wetter über den Aletschfirn zur Lötschenlücke und fuhren mal wieder über den Langgletscher bei Windharsch ab (vom dem schönen Gletschertor vom letzten Jahr war nichts mehr übrig....). Trotz des wenigen Schnees konnten wir Dank des Neuschnees von Samstag fast bis zur Fafleralp fahren.
Auch wenn die Gipfel im Winter im Berner Oberland sehr hartnäckig Besteigungen zu verhindern versuchen, war es mal wieder ein schöner Ausflug in ein beeindruckendes Gebiet!

Mittwoch, 9. April 2014

Ein Traum in Weiß

Auf der Lampsenspitze
Der Wetterbericht war ausnahmsweise für das Wochenende mal gut und das bei LLB1 - und ich war mit den Nepal-Mädels im Sellrain für Skitouren verabredet. Das könnte gut werden....
Ausblick aufs Inntal
Nach der Wiedersehensfreude haben wir es uns gut gehen lassen in unserer hübschen Ferienwohnung. Auch wenn man bei unseren Vorräten auf andere Gedanken kommen konnte, wir waren nicht ausschließlich zum Essen hier. Am Samstag starteten wir 7:50, um auf die Lampsenspitze (2875m) zu steigen. Schnell waren wir in der Sonne und so entledigten wir uns Schicht für Schicht bis außer dem Skiunterhemd nichts mehr auszuziehen war. Gemütlich mit vielen anderen stiegen wir ins Sattelloch und von dort zu Fuß zum Gipfel wo wir eine ausführliche und gemütliche Gipfelrast einlegten. Erwartungen an die Abfahrt hatte ich keine, schließlich waren viele andere bereits vor uns abgefahren. Aber wie es der Zufall (oder meine Nase) wollte, fanden wir uns in einem Seitentälchen wieder, das noch vollkommen unverspurt war und der Schnee gerade leicht auffirnte. Besser kann man es kaum treffen :-) Ab ca. 2100m, wo der Schnee schon ziemlich schwer wurde, wechselten wir auf den Fahrweg und ließen die Abfahrt gemütlich ausklingen. Den Rest des Tages verbrachten wir auf der Sonnenterasse bzw. unserem gemütlichen Balkon bei Kaffee und Kuchen.
Abfahrt vom Zischgeles
Am Sonntag starteten wir wieder um 7:50, diesmal war es aber wegen der Zeitumstellung noch deutlich kühler. Der Zischgeles (3004m) war unser Ziel. Wieder waren einige Gruppen unterwegs, da es aber mehrere Aufstiegsspuren gab, verteilte sich die Masse. Der Aufstieg führt über schöne weite Hänge, die bei ungünstigen Bedinungen durchaus Gefahrenpotential bergen, wir aber genossen es in der Sonne bei angenehmen Temperaturen aufzusteigen. Am Skidepot angekommen zogen es Nicol und Doris vor, an dem windgeschützten Sonnenplätzchen zu pausieren, während Martina und ich noch den Gipfel erklommen. Nach einer gemütlichen gemeinsamen Rast am Skidepot wurde es uns irgendwann zu warm und wir suchten wieder unser Glück in der Abfahrt. Der unverspurte Hang blieb uns diesmal zwar verwehrt, dafür hatten wir nordseitig noch schönen Pulver. Der Mittelteil der Abfahrt war bereits wieder von der Sonne bearbeitet, ging aber noch gut zu fahren und im unteren Teil haben die vielen Spuren das ihre gemacht und eine Buckelpiste hinterlassen. So hatten wir ein sehr abwechslungsreiches Wochenende, was fast nicht hätte besser verlaufen können: Scheee wars!

  • Touren: Lampsenspitze (1200hm), Zischgeles (1300hm)
  • Tourenbeschreibung: Rother-Führer Sellrain bzw. lokaler Flyer
  • Karte: AV-Karte 31/2 Stubaier Alpen Sellrain (Winterkarte) 1:25.000