Mit Sonne und ohne Familiendrama sieht Bratang doch gleich viel freundlicher aus, eigentlich richtig nett :-)
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Unsere Lodge in Bratang |
Kalt ist der Morgen und so haben wir die Goretex-Jacken nicht nur zum Frühstücken an, sondern sogar zum Gehen - das Tal wird hinter dem Dorf wieder enger und alles liegt noch im Schatten.
Hinter Bratang wird kräftig an der Straße gebaut und Fels gesprengt. Wir treffen einige Bauarbeiter, die in einfachen Zelten und unter Plastikplanen am Wegesrand schlafen. Kleine Feuer brennen. In Dhikur Pokhari werden viele neue Lodges aus Holz gebaut, es riecht so richtig schön nach Wald.
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"Halfpipe" vor Dhikur Pokhari |
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Ein "Strohmann" |
Nach Dhikur wird das Tal weiter - wir kommen in eine wunderschöne Hochebene, die Vegetation ist schon deutlich karger, und bald nach Lower Pisang. Annapurna II und IV grüßen. Hier trennen sich unsere Wege: Sven und Kushang nehmen den direkten Weg nach Braga über die noch unbenutzte Straße, während Zachi, Anja und ich über Ghyaru und Nawal nach Braga wollen. Upper Pisang lassen wir rechts liegen, schade eigentlich, das Dorf sieht sehr ursprünglich und nett aus mit all den Steinhäusern und der schönen Gompa. Bis Ghyaru sind es ungefähr 500 hm in Serpentinen, doch man hat den besten Blick: in die eine Richtung sieht man in das Tal des Marsyangdi, in die andere nach Lower Pisang und vor allem auf Annapurna II und IV sowie zu dieser merkwürdigen Felswand, der "Halfpipe".
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Im Aufstieg nach Ghyaru |
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Annapurna II |
So sind die schweißtreibenden Meter, die wir in der prallen Sonne laufen, schnell vorbei und oben wartet schließlich das Mittagessen. Um kurz nach 12:00 sind wir oben und heute haben wir Glück: Noch sind die Berggipfel ohne Wolken: die Annapurnas zeigen sich von ihrer besten Seite!
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Die Wirtskinder sind von unserer Karte ganz fasziniert |
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Leckere Nudelsuppe mit Chapati |
Bei so einem Panorama und in dieser Höhe (Ghyaru liegt auf 3700m) schmeckt das Essen ausgezeichnet - es ist die erste von vielen Veg noodle soups...
Auch Ghyaru ist so ein altes Dorf aus Steinhäusern, die zur Sonnenseite
hin offen sind - Fenster gibt es keine. Der Weg geht immer am Hang
entlang bis Nawal, immer mit dem tollen Panorama, vor uns kommt bald die ganze Annapurna-Kette zum Vorschein, weiter hinten leuchtet der Tilicho Peak.
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Ghyaru |
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Blick zurück auf Ghyaru |
Heute hält sich das Wetter deutlich länger, vielleicht extra für uns :-)
Nach Nawal geht es bergab, doch allmählich beginnt, der Weg sich zu ziehen. In Mugje kaufen wir uns an einem Straßenkiosk Yak-Käse und Cola und der Verkäufer erzählt uns, dass es nur noch 20 min bis Braga sind - eine Erleichterung. Irgendjemand hatte in die Runde geworfen, dass es noch 1 h wäre und es ist doch schon 5 Uhr. Kushang hat in Braga mal wieder die beste Lodge am Platz rausgesucht - es gibt willkommene warme Duschen und ein leckeres Abendessen nach diesem langen, wunderschönen Tag!