… wenn eh immer alles anders kommt. So schön waren die zwei Wochen Urlaub in den Alpen geplant und wie dringend hatten wir die nötig. Und dann… .
Franzi, Moritz und ich starteten wie geplant am Samstagmorgen von München aus nach Vent. Wir wollten von der Martin-Busch-Hütte ein paar Touren gehen und eventuell noch die Weißkugel dranhängen. Danach sollte es ins Wallis gehen. Anschließend wollten Franzi und ich noch klettern gehen. Man beachte den Konjunktiv. Nun, wir kamen in Vent bei ziemlich gutem Wetter an und machten uns auch gleich, nachdem wir dem freundlichen Parkplatzwächter, der hier seine Ferien sinnvoll nutzt, genügend Geld gezahlt hatten, auf den Weg Richtung Martin-Busch-Hütte. Der Hüttenaufstieg ist von der ganz besonders spannenden Seite: Fahrweg, breit und nur ganz allmählich an Höhe gewinnend. Aber warum sollte er auch steiler sein, denn die Strecke muss man ja so oder so zurücklegen. Ich hatte teilweise das Gefühl, wir laufen rückwärts und trotzdem waren wir in 2,5 h oben, so lange wie im Führer angegeben. Franzi und ich machten nicht den fittesten Eindruck. Nun – wir hatten ja eine Nacht zum erholen. Am nächsten Tag wollten wir auf den Similaun und dann zur Similaunhütte absteigen. Somit wollten wir für die nächsten Touren flexibler sein.
Schnell kamen wir nicht voran. Wir stiegen über den Marzellkamm auf und als wir endlich den Gletscher erreicht hatten, quollen schon einige Wolken, aber noch war das Wetter schön. So entschieden wir uns, trotzdem noch den Gipfel anzupeilen. Wie schön war es mal wieder auf Steigeisen durch die Gegend zu laufen! Leider wurde das Wetter nicht besser genauso wenig wie unsere Verfassung und so entschieden wir uns 300 hm unterhalb des Gipfels kurzerhand zum Normalweg rüberzuqueren. Dabei versenkten Moritz und ich jeweils ein Bein in derselben Spalte – da war soviel Altschnee drauf, dass sie vollkommen unsichtbar war. Kaum waren wir auf dem Normalweg zog es richtig zu. Wir überbrückten das kurze Stück aperen Gletscher noch bei Sicht um dann im Nebel der Spur vom Gletscher zu folgen. Das Wetter sollte nicht mehr besser werden. Nach der einen oder anderen Diskussion entschieden wir uns, Montag abzusteigen. Sicht hatten wir keine, Besserung war nicht zu erwarten. Auf dem Weg runter liefen wir noch mal ein kurzes Stück über Gletscher, dabei kamen uns zwei Mountainbiker entgegen, die ohne Steigeisen den Gletscher querten. Ob die Radschuhe eine so große Hilfe sind?
Unten im Tal wollten wir erst mal was essen – da wir ja alles dabei hatten, kochten wir Spaghetti. Dabei wurden wir vom ersten Regenschauer überrascht und je weiter wir Richtung Heimat fuhren, desto glücklicher waren wir, nun nicht auf irgendwelchen Bergen oder Zelten rumzusitzen. Und so fiel der Plan nach und nach wie ein Kartenhaus zusammen.
Als Entschädigung ging’s nach Karlsruhe und einen Tag mit Anja und Martin in der Pfalz klettern. Und morgen geht’s nach Südtirol – STOPP: Keine Pläne mehr – wer weiß was noch alles passiert….
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