Nach einer Woche mit Seequarks, Myonen und anderen Teilchen gab es nur zwei Möglichkeiten, Alkohol oder Sport bis man den Körper nicht mehr spürt. Ich entschied mich für Variante zwei, also setzte ich mich nach einigem hin und her am Samstag in mein Auto und fuhr nach Brienz um den Brienzergrat zu gehen. Bis Bern gab es strahlenden Sonnenschein, ab Thun dann dicke Wolken und es wurde reichlich düster. Nach einer so-na-ja-Nacht in meinem Auto, die relativ kurz war, ging es um 3 Uhr 40 an der Talstation der Brienzbahn los.
Ich hatte mir gedacht über den Brienzergrat laufen, dass kann ja jeder und ich wollte ja auch hinter her richtig tot sein – um es vorweg zu nehmen ich war am Ende tot. Um diesen Zustand herbei zu führen, ging ich wie gesagt um 20 vor 4 los, ließ die Brienzer Rothorn Bahn, Brienzer Rothorn Bahn sein und stieg zu Fuß auf. Die Schilder sagten 5,5 Stunden für den Aufstieg an.
Zunächst ging es durch einen Wald zu Planer Alp. Ich war ganz froh, dass der Wald nicht wirklich so dicht war und es somit nicht ganz so grusselig. Das einzige was mich ein bisschen zum Gruseln brachte war das Gewitter, das ich über dem Jungfraugebiet beobachten konnte. Aber über mir konnte ich einen fabelhaften Sternenhimmel beobachten. Und nach 1,5 Stunden erreichte ich auch schon die Planer Alp. Ab da ging es über Almwiesen Richtung Brienzer Rothern. Dabei bekam wohl die ein oder andere Kuh einen kleinen Herzinfarkt, als so mitten in der Nacht jemand an ihr vorbei stolperte.
Leider schaffte ich es nicht ganz pünktlich zum Sonnenaufgang auf den Gipfel, aber um 7 Uhr war ich da und die Sonne tauchte gerade strahlend über den ersten Bergen auf. Nach diesen 1700hm spürte ich meine Oberschenkel doch schon ganz ordentlich.
Dabei fing der eigentliche Teil der Tour ja jetzt erst an, 20km, 1500hm vom Brienzer Rothorn zum Harder Kulm oberhalb von Interlaken, dabei nimmt man Schöngütsch, Briefenhorn, Balmi, Tannenhorn, Allgäuhorn, Schnierenhörnli, Gummhorn, Blasenhubel, Augustmatthorn, Sugitture und Wannichhubel mit.
Den ganzen Tag geht es mehr oder weniger direkt auf dem Grat entlang. Manchmal ein bisschen ausgesetzter, aber wirklich schlimm fand ich es nie. Nur wirklich anstrengend war es, da es manchmal recht steil ist und es sich anfühlte als müsse man die ganze Zeit Riesentreppenstufen steigen. Mein Oberschenkel taten wirklich weh und man läuft und läuft und läuft …. Rechts die Ebene links Jungfrau, Mönch, Eiger, Gross und Hinter Fischerhorn, Finsteraarhorn, Schreckhorn, Lauteraarhorn. Wirklich viel Zeit zum schauen hat man nicht, bzw. man muss dafür stehen bleiben, denn neben dem Trampelpfad sollte man nicht laufen.
Es war wirklich furchtbar warm, also hab ich ziemlich viel getrunken und hatte dann auf dem Gummenhorn kaum noch was. Bis zum Augustmatthorn ging das ja noch irgendwie aber danach waren es noch 2,5 Stunden. Irgendwann fühlte sich der Mund ganz aufgedunsen an. Nach etwas über einer Stunde gab es eine Alm ganz Nahe am Grat. Dort bekam ich netter Weise, meine Flasche noch einmal aufgefüllt. Den Liter Wasser hätte ich aber in einem wegtrinken können.
Von hier zog es sich noch einmal richtig in die Länge. Dankbarer Weise ging es endlich durch den Wald und ich konnte den Schatten genießen. Trotzdem wollte ich wirklich nicht mehr und war heil froh als ich endlich am Harder Kulm ankam. Hier bestellte ich zwei große Apfelschorle, die Kellnerin war doch leicht irritiert als sich niemand zu mir setzte um die zweite Schorle zu trinken. Ich beschloss dann auch nicht mehr abzusteigen, sondern nahm die Bahn runter nach Interlaken.
Ein wirklich sehr netter Grat, vor allem wenn man seinen Kopf frei bekommen will, aber vielleicht muss man nicht unbedingt die 1700hm zum Brienzer Rothorn vorne anschieben.
Mal hier, mal dort, aber am liebsten auf Tour.
Davon möchten wir hier berichten. Vielleicht bekommt der eine oder andere Lust, unsere kleine Welt in gross zu entdecken.
Dienstag, 25. August 2009
Montag, 10. August 2009
Wozu planen?
… wenn eh immer alles anders kommt. So schön waren die zwei Wochen Urlaub in den Alpen geplant und wie dringend hatten wir die nötig. Und dann… .
Franzi, Moritz und ich starteten wie geplant am Samstagmorgen von München aus nach Vent. Wir wollten von der Martin-Busch-Hütte ein paar Touren gehen und eventuell noch die Weißkugel dranhängen. Danach sollte es ins Wallis gehen. Anschließend wollten Franzi und ich noch klettern gehen. Man beachte den Konjunktiv. Nun, wir kamen in Vent bei ziemlich gutem Wetter an und machten uns auch gleich, nachdem wir dem freundlichen Parkplatzwächter, der hier seine Ferien sinnvoll nutzt, genügend Geld gezahlt hatten, auf den Weg Richtung Martin-Busch-Hütte. Der Hüttenaufstieg ist von der ganz besonders spannenden Seite: Fahrweg, breit und nur ganz allmählich an Höhe gewinnend. Aber warum sollte er auch steiler sein, denn die Strecke muss man ja so oder so zurücklegen. Ich hatte teilweise das Gefühl, wir laufen rückwärts und trotzdem waren wir in 2,5 h oben, so lange wie im Führer angegeben. Franzi und ich machten nicht den fittesten Eindruck. Nun – wir hatten ja eine Nacht zum erholen. Am nächsten Tag wollten wir auf den Similaun und dann zur Similaunhütte absteigen. Somit wollten wir für die nächsten Touren flexibler sein.
Schnell kamen wir nicht voran. Wir stiegen über den Marzellkamm auf und als wir endlich den Gletscher erreicht hatten, quollen schon einige Wolken, aber noch war das Wetter schön. So entschieden wir uns, trotzdem noch den Gipfel anzupeilen. Wie schön war es mal wieder auf Steigeisen durch die Gegend zu laufen! Leider wurde das Wetter nicht besser genauso wenig wie unsere Verfassung und so entschieden wir uns 300 hm unterhalb des Gipfels kurzerhand zum Normalweg rüberzuqueren. Dabei versenkten Moritz und ich jeweils ein Bein in derselben Spalte – da war soviel Altschnee drauf, dass sie vollkommen unsichtbar war. Kaum waren wir auf dem Normalweg zog es richtig zu. Wir überbrückten das kurze Stück aperen Gletscher noch bei Sicht um dann im Nebel der Spur vom Gletscher zu folgen. Das Wetter sollte nicht mehr besser werden. Nach der einen oder anderen Diskussion entschieden wir uns, Montag abzusteigen. Sicht hatten wir keine, Besserung war nicht zu erwarten. Auf dem Weg runter liefen wir noch mal ein kurzes Stück über Gletscher, dabei kamen uns zwei Mountainbiker entgegen, die ohne Steigeisen den Gletscher querten. Ob die Radschuhe eine so große Hilfe sind?
Unten im Tal wollten wir erst mal was essen – da wir ja alles dabei hatten, kochten wir Spaghetti. Dabei wurden wir vom ersten Regenschauer überrascht und je weiter wir Richtung Heimat fuhren, desto glücklicher waren wir, nun nicht auf irgendwelchen Bergen oder Zelten rumzusitzen. Und so fiel der Plan nach und nach wie ein Kartenhaus zusammen.
Als Entschädigung ging’s nach Karlsruhe und einen Tag mit Anja und Martin in der Pfalz klettern. Und morgen geht’s nach Südtirol – STOPP: Keine Pläne mehr – wer weiß was noch alles passiert….
Franzi, Moritz und ich starteten wie geplant am Samstagmorgen von München aus nach Vent. Wir wollten von der Martin-Busch-Hütte ein paar Touren gehen und eventuell noch die Weißkugel dranhängen. Danach sollte es ins Wallis gehen. Anschließend wollten Franzi und ich noch klettern gehen. Man beachte den Konjunktiv. Nun, wir kamen in Vent bei ziemlich gutem Wetter an und machten uns auch gleich, nachdem wir dem freundlichen Parkplatzwächter, der hier seine Ferien sinnvoll nutzt, genügend Geld gezahlt hatten, auf den Weg Richtung Martin-Busch-Hütte. Der Hüttenaufstieg ist von der ganz besonders spannenden Seite: Fahrweg, breit und nur ganz allmählich an Höhe gewinnend. Aber warum sollte er auch steiler sein, denn die Strecke muss man ja so oder so zurücklegen. Ich hatte teilweise das Gefühl, wir laufen rückwärts und trotzdem waren wir in 2,5 h oben, so lange wie im Führer angegeben. Franzi und ich machten nicht den fittesten Eindruck. Nun – wir hatten ja eine Nacht zum erholen. Am nächsten Tag wollten wir auf den Similaun und dann zur Similaunhütte absteigen. Somit wollten wir für die nächsten Touren flexibler sein.
Schnell kamen wir nicht voran. Wir stiegen über den Marzellkamm auf und als wir endlich den Gletscher erreicht hatten, quollen schon einige Wolken, aber noch war das Wetter schön. So entschieden wir uns, trotzdem noch den Gipfel anzupeilen. Wie schön war es mal wieder auf Steigeisen durch die Gegend zu laufen! Leider wurde das Wetter nicht besser genauso wenig wie unsere Verfassung und so entschieden wir uns 300 hm unterhalb des Gipfels kurzerhand zum Normalweg rüberzuqueren. Dabei versenkten Moritz und ich jeweils ein Bein in derselben Spalte – da war soviel Altschnee drauf, dass sie vollkommen unsichtbar war. Kaum waren wir auf dem Normalweg zog es richtig zu. Wir überbrückten das kurze Stück aperen Gletscher noch bei Sicht um dann im Nebel der Spur vom Gletscher zu folgen. Das Wetter sollte nicht mehr besser werden. Nach der einen oder anderen Diskussion entschieden wir uns, Montag abzusteigen. Sicht hatten wir keine, Besserung war nicht zu erwarten. Auf dem Weg runter liefen wir noch mal ein kurzes Stück über Gletscher, dabei kamen uns zwei Mountainbiker entgegen, die ohne Steigeisen den Gletscher querten. Ob die Radschuhe eine so große Hilfe sind?
Unten im Tal wollten wir erst mal was essen – da wir ja alles dabei hatten, kochten wir Spaghetti. Dabei wurden wir vom ersten Regenschauer überrascht und je weiter wir Richtung Heimat fuhren, desto glücklicher waren wir, nun nicht auf irgendwelchen Bergen oder Zelten rumzusitzen. Und so fiel der Plan nach und nach wie ein Kartenhaus zusammen.
Als Entschädigung ging’s nach Karlsruhe und einen Tag mit Anja und Martin in der Pfalz klettern. Und morgen geht’s nach Südtirol – STOPP: Keine Pläne mehr – wer weiß was noch alles passiert….
Sonntag, 2. August 2009
Allalinhorn aus dem Tal
Dafür, dass ich zurzeit ernsthaft lerne, bin ich doch ganz schön oft in den Bergen. Kurzfristig ließ ich mich also beschwatzen noch auf die Führungstour zum Allalinhorn mitzugehen, so dass ich in Ruhe darüber nachdenken konnte ob ich eine FÜL-Ausbildung machen will.
Also starteten Martin, Ansgar und ich am Donnerstagmittag Richtung Mattmarksee, wo wir die Nacht biwakierten. Der Rest der Gruppe fuhr etwas später los und so stießen Andi, Jens, Jörg, Moni, Peter, Stephan, Susanne und Ursel am späteren Abend auch noch zu uns.
Am nächsten Morgen hieß es dann erst einmal Aufstieg zur Britanniahütte. Bis bei so einer großen Gruppe jeder alles hat, vom Schuh bis zum Hut, dauert es doch eine ganze Weile, so dass es schon halb zehn war als wir schließlich loskamen. Inzwischen stand die Sonne natürlich schon relativ hoch und grillte uns gnadenlos auf unserem Weg nach oben. Der Weg führt über eine steilere Stufe durch Wiesen Richtung Hütte. Nachdem wir dieses steilere Stück hinter uns gebracht hatten, gab es erstmal eine gemütliche Mittagspause am Bach. Nicht all zu lange, denn im Süden quollen schon Wolken. Weiter ging es auf der Moräne und an dieser entlang, bis wir das Firnfeld vor der Hütte erreichten. Jetzt war es gar nicht mehr weit und so erreichten wir schon bald unser Tagesziel wo Ulf, der die Tour mit Martin und Ansgar führte, bereits auf uns wartete.
Hier folgte dann das übliche Hochtouren-Nachmittagsprogramm – Zeit totschlagen, ob mit schlafen, Brettspiele spielen oder den Hausberg, das „Klein Allalinhorn“ besteigen. Alle fanden einen Weg sich zum Abendessen durchzuschlagen. Danach dauerte es auch gar nicht lange bis wir alle schlafen gingen, der Wecker stand auf 3 Uhr 45 und der Himmel war Wolkenverhangen.
Als der Wecker dann wirklich klingelte funkelten die Sterne, ein Stunde später als wir los gingen, war davon aber nicht mehr viel zu sehen.
Die ersten paar Meter ging es bergab durch Schotter und schon bald mussten wir anseilen um das Stück Gletscher bis zum Hohlaubgrat zu überwinden. Über Nacht hatte es nicht richtig angezogen und so war der Firn weich genug um ohne Stiegeisen zu gehen. Als wir den Grat um kurz nach sechs erreichten und es langsam heller wurde, konnten wir im Osten Föhn-, im Süden Quellwolken beobachten. Eine halbe Stunde später, nachdem wir das erste Stück durch die Felsen gehüpft waren, machten wir noch mal eine ordentliche Pause um das Wetter zu beobachten. Wirklich gut sah es nicht aus, es war schwierig eine Vorhersage zu treffen. Also gingen wir erstmal weiter, bis wir das Felsstück hinter uns hatten und den Firngrat erreichten. Dort angelangt gab es im Osten und Süden weiter dicke Wolken, aber wirklich näher kamen sie auch nicht und über uns strahlte inzwischen blauer Himmel. Also legten wir die Steigeisen an und stapften weiter. Bis hier kann man den Grat auch über den Gletscher umgehen, so dass nun auch andere Gruppen zu uns stießen. Das folgende Stück war relativ einfach bis wir uns dem Vorgipfel näherten, in dessen Flanke es ein wenig eisiger wurde. Alle meisterten diese Stelle ganz fantastisch, so dass wir der Felsstufe immer näher kamen. An dieser standen, als wir um halb zehn dort ankamen, schon mehr als zehn Leute und es staute sich furchtbar auf. Also standen wir … und standen … und standen, irgendwann hatten die Gruppen vor uns es geschafft, so dass Martin Vorsteigen konnte.
Kurz darauf drängelte sich ein Vater mit seinem Sohn an uns vorbei um die Stufe etwas weiter rechts zu gehen. Der Sohn war richtig unsicher auf den Eisen und hatte nicht einmal einen Pickel dabei. Weiter oben querten sie wobei der Sohn einen faustgroßen Stein los trat. Andi musste dem Stein ausweichen um ihn nicht abzubekommen. Leider stand ich hinter ihm und bevor ich mich versah stand sein Steigeisen auf meinem Oberschenkel. Nach einem ersten Schreck, schmerzte es zwar ein wenig, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es schlimm war.
Und so überwanden wir einer nach dem anderen die Felsstufe. Dies zog sich natürlich noch ziemlich in die Länge, aber um elf Uhr konnten wir alle gemeinsam den Gipfel erreichen. Leider fehlte Jörg, dieser hatte von der Hütte wieder absteigen müssen da sein Sohle sich vom Schuh löste. Schade – aber das nächste Mal klappt es bestimmt mit neuem Bergstiefel.
Der Gipfel war voll gepackt mit Leuten, die über den Normalweg hochgekommen waren. Trotzdem stellen wir uns an für ein Foto am Gipfelkreuz.
Dann hieß es auch für uns Normalweg, aber der Abstieg auf dieser Route war völlig problemlos und so ging es recht zügig bis zum Skigebiet. Hier entschieden sich Martin und ich abzusteigen, der Rest nahm die Bahn.
Dabei wurde wohl zunächst versucht ohne zu bezahlen hinunter zu kommen, aber an der Mittelstation war Schluss und die Bahn musste doch bezahlt werden. Das Geld sparten wir uns . Dafür durften wir noch ein Stück über den Gletscher bevor wir auf einen netten Wanderweg über Almwiesen und durch Lärchenwälder kamen, runter nach Saas Fee.
Dort trafen wir uns alle wieder um bei Pizza und Pasta die Tour gebührend zu beenden.
Nachdem die meisten von uns bei den mächtigen Wolken am Morgen gedanklich schon beim Abstieg gewesen waren, hatten wir noch einen wunderschönen Tag, traumhaftes Wetter mit einer Gruppe die fantastisch zusammen passte und das Allalinhorn ehrlich, aus dem Tal, bestieg. Einfach eine runde Sache!
Also starteten Martin, Ansgar und ich am Donnerstagmittag Richtung Mattmarksee, wo wir die Nacht biwakierten. Der Rest der Gruppe fuhr etwas später los und so stießen Andi, Jens, Jörg, Moni, Peter, Stephan, Susanne und Ursel am späteren Abend auch noch zu uns.
Am nächsten Morgen hieß es dann erst einmal Aufstieg zur Britanniahütte. Bis bei so einer großen Gruppe jeder alles hat, vom Schuh bis zum Hut, dauert es doch eine ganze Weile, so dass es schon halb zehn war als wir schließlich loskamen. Inzwischen stand die Sonne natürlich schon relativ hoch und grillte uns gnadenlos auf unserem Weg nach oben. Der Weg führt über eine steilere Stufe durch Wiesen Richtung Hütte. Nachdem wir dieses steilere Stück hinter uns gebracht hatten, gab es erstmal eine gemütliche Mittagspause am Bach. Nicht all zu lange, denn im Süden quollen schon Wolken. Weiter ging es auf der Moräne und an dieser entlang, bis wir das Firnfeld vor der Hütte erreichten. Jetzt war es gar nicht mehr weit und so erreichten wir schon bald unser Tagesziel wo Ulf, der die Tour mit Martin und Ansgar führte, bereits auf uns wartete.
Hier folgte dann das übliche Hochtouren-Nachmittagsprogramm – Zeit totschlagen, ob mit schlafen, Brettspiele spielen oder den Hausberg, das „Klein Allalinhorn“ besteigen. Alle fanden einen Weg sich zum Abendessen durchzuschlagen. Danach dauerte es auch gar nicht lange bis wir alle schlafen gingen, der Wecker stand auf 3 Uhr 45 und der Himmel war Wolkenverhangen.
Als der Wecker dann wirklich klingelte funkelten die Sterne, ein Stunde später als wir los gingen, war davon aber nicht mehr viel zu sehen.
Die ersten paar Meter ging es bergab durch Schotter und schon bald mussten wir anseilen um das Stück Gletscher bis zum Hohlaubgrat zu überwinden. Über Nacht hatte es nicht richtig angezogen und so war der Firn weich genug um ohne Stiegeisen zu gehen. Als wir den Grat um kurz nach sechs erreichten und es langsam heller wurde, konnten wir im Osten Föhn-, im Süden Quellwolken beobachten. Eine halbe Stunde später, nachdem wir das erste Stück durch die Felsen gehüpft waren, machten wir noch mal eine ordentliche Pause um das Wetter zu beobachten. Wirklich gut sah es nicht aus, es war schwierig eine Vorhersage zu treffen. Also gingen wir erstmal weiter, bis wir das Felsstück hinter uns hatten und den Firngrat erreichten. Dort angelangt gab es im Osten und Süden weiter dicke Wolken, aber wirklich näher kamen sie auch nicht und über uns strahlte inzwischen blauer Himmel. Also legten wir die Steigeisen an und stapften weiter. Bis hier kann man den Grat auch über den Gletscher umgehen, so dass nun auch andere Gruppen zu uns stießen. Das folgende Stück war relativ einfach bis wir uns dem Vorgipfel näherten, in dessen Flanke es ein wenig eisiger wurde. Alle meisterten diese Stelle ganz fantastisch, so dass wir der Felsstufe immer näher kamen. An dieser standen, als wir um halb zehn dort ankamen, schon mehr als zehn Leute und es staute sich furchtbar auf. Also standen wir … und standen … und standen, irgendwann hatten die Gruppen vor uns es geschafft, so dass Martin Vorsteigen konnte.
Kurz darauf drängelte sich ein Vater mit seinem Sohn an uns vorbei um die Stufe etwas weiter rechts zu gehen. Der Sohn war richtig unsicher auf den Eisen und hatte nicht einmal einen Pickel dabei. Weiter oben querten sie wobei der Sohn einen faustgroßen Stein los trat. Andi musste dem Stein ausweichen um ihn nicht abzubekommen. Leider stand ich hinter ihm und bevor ich mich versah stand sein Steigeisen auf meinem Oberschenkel. Nach einem ersten Schreck, schmerzte es zwar ein wenig, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es schlimm war.
Und so überwanden wir einer nach dem anderen die Felsstufe. Dies zog sich natürlich noch ziemlich in die Länge, aber um elf Uhr konnten wir alle gemeinsam den Gipfel erreichen. Leider fehlte Jörg, dieser hatte von der Hütte wieder absteigen müssen da sein Sohle sich vom Schuh löste. Schade – aber das nächste Mal klappt es bestimmt mit neuem Bergstiefel.
Der Gipfel war voll gepackt mit Leuten, die über den Normalweg hochgekommen waren. Trotzdem stellen wir uns an für ein Foto am Gipfelkreuz.
Dann hieß es auch für uns Normalweg, aber der Abstieg auf dieser Route war völlig problemlos und so ging es recht zügig bis zum Skigebiet. Hier entschieden sich Martin und ich abzusteigen, der Rest nahm die Bahn.
Dabei wurde wohl zunächst versucht ohne zu bezahlen hinunter zu kommen, aber an der Mittelstation war Schluss und die Bahn musste doch bezahlt werden. Das Geld sparten wir uns . Dafür durften wir noch ein Stück über den Gletscher bevor wir auf einen netten Wanderweg über Almwiesen und durch Lärchenwälder kamen, runter nach Saas Fee.
Dort trafen wir uns alle wieder um bei Pizza und Pasta die Tour gebührend zu beenden.
Nachdem die meisten von uns bei den mächtigen Wolken am Morgen gedanklich schon beim Abstieg gewesen waren, hatten wir noch einen wunderschönen Tag, traumhaftes Wetter mit einer Gruppe die fantastisch zusammen passte und das Allalinhorn ehrlich, aus dem Tal, bestieg. Einfach eine runde Sache!
- Britanniahütte
- Karten: Schweizer Landeskarten 1328 Randa, 1329 Saas
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