Zum Abschluss eines tollen Jahres stand noch eine ausgedehnte Reise auf dem Programm. Diesmal waren wir allerdings nicht zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs, sondern mit dem Auto. Hat den Vorteil, dass man bei den weiten Entfernungen in Skandinavien trotzdem einiges zu sehen bekommt. Unsere Tour führte Stephan und mich direkt vom Stora Le weiter zum Laxsjön. Dort konnten wir bei Bombenwetter einen weiteren herrlichen Sonnenuntergang Schwedens genießen. Der zweite Tag führte uns über Karlstad nach Falun. Falun, eine alte Bergarbeitersiedlung, hat sich in den letzten Jahrzehnten herausgeputzt und bietet neben der Grube eine schöne Innenstadt. Am dritten Tag zogen wir weiter nach Mora an den schönen Siljansee. Dieser See gilt als einer der schönsten Seen Schwedens und so hat er sich uns auch gezeigt: In den Hügeln von Dalarna eingebettet, präsentieren sich die Dörfer in der typischsten Art Schwedens: Rote Häuschen wohin man blickte und so wohlklingende Namen wie Siljansnäs oder Leksand.
Nach einem Ruhetag in Mora ging es am fünften Tag, mit Eva im Gepäck, weiter nach Norden. Von den lieblichen Hügeln Dalarnas näherten wir uns nun der Fjällgegend vom Jämtland. Unser Ziel war Östersund. Herrlich am Storsjön gelegen, konnte man hier schon den Blick auf das noch schneebedeckte Fjäll genießen. Zu dieser Jahreszeit geht zwar die Sonne um kurz nach elf unter, dunkel wird es aber nicht mehr. Am sechsten Tag unserer Reise wollten wir endlich nach Norwegen: Von Östersund aus fuhren wir direkt nach Westen weiter, über Åre, das im Sommer nicht annähend so viel bietet wie im Winter (ok, es war Vorsaison), vorbei an den weißen leuchtenden Bergen, war Trondheim das Tagesziel. Nach einem ausgedehntem Stadtbummel, der uns die Schönheit der Stadt näher brachte, zogen wir am siebten Tag weiter nach Süden. Leider war uns der Wettergott nicht mehr ganz so wohl gesinnt, wobei uns die Abkühlung auch entgegen kam. Die Landschaft Norwegens präsentierte sich doch ganz anders als die Schwedens. Am Trollstigen entschieden wir uns, diesmal auf das Zelt zu verzichten und auf eine Hütte umzusteigen, da es doch sehr regnete und außerdem ziemlich kalt wurde.
Glück hatten wir am nächsten Tag, als wir den Trollstigen Richtung Süden fuhren und einen wunderbaren Blick, wenn auch wolkenverhangen, auf das Tal hatten. Eine viertel Stunde später sah man nicht mal mehr 10 Meter weit und es schneite wild. Zum Glück besserte sich das Wetter wieder und als wir am Geirangerfjord ankamen, sah man immerhin den Fjord mit dem berühmten Wasserfall. Danach fuhren wir noch bis Bergen weiter.
Den neunten Tag verbrachten wir komplett in Bergen. Wir hatten Glück und besuchten Bergen an einem der 90 Nicht-Regentage. Wenn die Sonne scheint, ist diese Stadt wunderschön. Zum Sonnenuntergang machten wir uns noch auf den Weg zum Ulriken, dem höchsten Berg um Bergen. Von dort aus hatte man einen herrlichen Blick über die Stadt und den Fjord, sogar auf das offene Meer.
Der zehnte Tag führte uns, endlich wieder bei herrlichem, heißem Sommerwetter zum Hardangerfjord. Dieser ist sehr breit und lang, von oben leuchtete der Schnee. Kurz vor Eidfjord setzten wir über, dort genossen wir Sonne am Wasser mit Schnee im Hintergrund. Der Weg führte uns weiter zum Vöringfossen, einem wirklich beeindruckenden Wasserfall. Dort machten wir einen kleinen Ausflug ins Fjäll, bevor es über dieses im Schnee weiter Richtung Geilo, dem Tagesziel ging.
Am elften Tag erreichten wir Oslo und genossen den Sonnenuntergang am Fjord, direkt neben dem Campingplatz. Leider war dann der nächste Tag in Oslo regnerisch. Wir waren doch alle ein wenig von der Stadt enttäuscht, im Gegensatz zu Trondheim und Bergen hat Oslo wenig Charme, auch wenn es viel größer ist. Am zwölften Tag machten wir uns, schon wieder bei gutem Wetter, auf den Weg zurück nach Schweden. Kurz vor der Grenze besuchten wir Halden, eine norwegische Festung, die wirklich beeindruckend war: Auf dem Berg oben thronte sie und war sogar noch bis 1905, also bis zur Teilung Schwedens und Norwegens in Betrieb. Schön war es wieder, über die Grenze zu fahren: Die Schilder, die Schreibweise, die Aussprache, alles kam uns so vertraut vor. Der Bohuslän lud uns ein, an seiner wunderschöner Küste Pause zu machen.
Der 13. Tag war Göteborg gewidmet. Auch in Schweden gilt, dass die kleineren Städte mehr Charme haben. Wir genossen den Tag bei herrlichem Sonnenschein: Der Järntorget lud zum Frühstück ein, Haga zum Fika und Klippan zum Sonnenuntergang. Nach vierzehn Tagen war alles vorbei, der Weg führte uns über den Vänern zurück nach Stockholm.