Montag, 13. Februar 2017

Wo hat es denn Schnee?

am Gipfel
Die Randbedingungen waren klar: Eine Tour mit Schnee, nicht zu weit weg und nicht zu lang, damit das alles an einem Tag machbar ist. Im Hinterkopf war schon länger der Wunsch, mal die Säntisabfahrt zu machen. Die Webcams im Toggenburgerland zeigten auch im Tal Schnee und der LLB eine 2, damit sollte es also prinzipiell machbar sein. Also probieren wir es, die Alternativen waren auch nicht besser.
Als wir im Unterwasser ankamen, waren wir doch entsetzt, wie wenig Schnee auf den Südhängen liegt. Nun gut, das bedeutet wohl, die Ski zum Schluss tragen.
Dank des guten Postbusnetzes waren wir schnell an der Schwägalp und schon auf dem Säntis. Zuerst genossen wir die Aussicht - in das Nebelmeer bzw das grüne Land im nördlicheren Teil und zu den Churfirsten, die im Weiß glänzten.
Zachi und Martin am Einstieg
Als wir uns an die Abfahrt machten, waren alle, die mit uns mit der Gondel hinaufgefahren waren bereits abgefahren und damit hatten wir die Abfahrt komplett für uns. Durch den Tunnel gelangt man zum Berggasthaus Alter Säntis. Am Tunnelausgang schnallen wir unsere Ski an und starten in den bereits total zerfahrenen, von der Sonne angewärmten steilen Starthang. Danach wird das Gelände schnell flacher und der Schnee ist vom Wind stark bearbeitet: Eisige Stellen wechseln sich mit harten und weichen Triebschneeansammlungen ab. An der Meglisalp (1530m) machen wir Mittag und fellen wieder an. Eine Spur Richtung Rotsteinpass gibt es keine mehr, diese ist vom Wind stark verblasen. Außerdem ist es durch den Wind im Schatten doch deutlich kühler als erwartet. Dafür werden wir am Rotsteinpass (2119m) von der Sonne emfpangen.
Von hier aus hat man noch mal einen schönen Blick zurück auf den Säntisgipfel. Jetzt folgt der deutlich schönere Teil der Abfahrt: Im oberen Teil warten weite Hänge, leider hauptsächlich mit Plattenpulver, doch dann ganz plötzlich ist der Schnee aufgefirnt und wir gleiten weiter ins Tal. Ein paar alte Lawinenbrocken liegen im Weg, ein kurzes Stück folgen wir dem Fahrweg, bis wir an der Thurwis sind. Ab sofort heißt es, Schnee auf dem Fahrweg suchen und mal kurz die Seite springend zu wechseln. Ab Laui ist der Fahrweg leider komplett schneefrei, aber neben dem Weg lässt es sich mit viel schieben noch etwas auslaufen. Mit ein paar mal Ski abschnallen (jedesmal, wenn wir einen der Fahrwege kreuzen) kämpfen wir uns über die Wiesen nach unten - erstaunlicherweise finden wir tatsächlich immer noch genügend Schneeflecken um die Ski endgültig erst in Unterwasser abzuschnallen. Wer hätte das am Morgen gedacht?
Fazit:
  • Südseitig braucht es neuen Schnee, sonst geht da unter 1200m nichts mehr.
  • Schöne, abwechslungsreiche Tour, die auf der Fahrt im Herbstnebel begann, über den Winter in den Frühling führte
  • es macht durchaus Sinn, dass die Säntisbahn Skifahrer nur bis LLB2 mitnimmt, das Gelände ist doch spannend
    der Blick zurück