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Abfahrt vom Piz Surgonda |
Schon wieder den weiten Weg in den Süden für ein Wochenende nehmen? Die Wettervorhersage ist für Sonntag gut, aber für Samstag noch durchwachsen. Mmmmmmh. Aber Zachi ließ nicht locker und schließlich hatten wir ein Ziel gefunden, das zwar eine weite Anreise bedeutete aber auch gutes Wetter versprach: Das Err-Gebirge am Julierpass. Die Anfahrt Samstag früh von Zürich aus ging relativ flott und je näher wir Bivio kamen, desto besser wurde das Wetter, außerdem verrieten uns die entgegenkommenden Autos, es hatte geschneit. Nachdem wir im Schneckentempo an unserem Ausgangspunkt La Veduta (2238m) angekommen waren, genossen wir die ersten Sonnenstrahlen, aber es war überraschend kalt. Um kurz vor 10 (etwas früher als geplant) machten wir uns auf den Weg Richtung Piz Surgonda (3196m). Eine Spur war bereits angelegt Richtung Fuorcla Alva, weiter oben wurde es windiger, aber die Wetterprognose schien komplett aufzugehen: Richtung Norden und Westen hingen alle Berge in den Wolken, wir selber stiegen im schönsten Sonnenschein Richtung Gipfel. Die letzten Meter waren steil und führten über einen kleinen Grat, zum Ski ausziehen waren wir zu faul, aber wir kamen auch mit Ski gut über den Gipfel zum Westgrat. Hier fellten wir ab und über eine Wechte ging es in den fast unverspurten Hang nach unten und weiter über jungfräuliche Hänge bis ins Val Bever. Der Schnee war so schön pulvrig, dass wir die extra Abfahrt hierunter mit genommen haben und zurück zur Jenatschhütte (2652m) wieder aufstiegen. Der Kuchen auf der Hütte war zu verlockend und schmeckte super, überhaupt sind die Hüttenwirte sehr symphatisch.
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Tschima da Flix |
Am Sonntag starteten wir kurz vor 8 Richtung Piz Calderas (3397m), wir spurten über den Vadret Calderas Richtung Gipfel. Der Gipfelhang wird immer steiler und die kritische Stelle querten wir ganz rechts, allerdings änderte sich schlagartig die Schneekonsistenz - hier war es durch die Sonneneinstrahlung extrem warm. Daher beschlossen wir umzudrehen, auch hatte uns das Spuren mehr Zeit gekostest als geplant. Die Abfahrt zum Vadret Calderas war schön, aber der Schnee war schon deutlich schwerer als am Vortag - die Sonne hatte eindeutig ihre Arbeit getan. Auf der Hochebene angekommen fellten wir wieder an und stiegen zur Tschima da Flix (3301m) auf. Vom Gipfel hatte man einen herrlichen Blick bis ins Wallis. Die Abfahrt bis ins Fuorcla da Flix bot viel Steinkontakt aber weiter unten bis auf den Vadret d'Agnel erwischten wir noch mal schönen Pulverschnee. Unten hieß es zum dritten Mal anfellen, ca 100 hm bis in die Fuorcla d'Agnel mssten wir noch mal hoch, bevor die lange Abfahrt nach La Veduta auf uns wartete.
Es war ein nahezu perfektes Wochenende mit schönstem Wetter, gutem Schnee und vielen einsamen Hängen - die lange Fahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt!