Das Gurgler Tal bietet im Sommer mehr als es auf den ersten Blick auf die Karte verrät:
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Blick zurück nach Obergurgl |
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Blick vom Schäferweg taileinwärts |
Als alternativen Hüttenaufstieg zur Langtalereckhütte empfiehlt sich bei gutem Wetter und genügend Zeit der sogenannte Schäferweg. Eigentlich ist es gar kein Weg, sondern man findet immer wieder Trittspuren und ein paar Markierungen. Über weite Strecken geht man über herrliche Almmatten und Blumenwiesen, man hört die vielen Bäche und Wasserfälle rauschen. Wir starten in Obergurgel und folgen dem Wegweiser Ramolhaus. Der Wanderweg schlängelt sich orographisch auf der linken Bachseite bergauf. An der Küppelehütte (2300m) zweigt der Schäferweg vom Zustieg Ramolhaus ab. Hier gibt es keinen Wegweiser, allerdings sind Trittspuren erkennbar und mit ein bisschen Orierntierungssinn ist der Weiterweg logisch vorgegeben. Hinter der Hütte gehen wir auf einer Höhe auf einem schönen Grasband an den Felsen entlang. Ab und zu wird es durch die Bäche etwas nass, daher bei viel Niederschlag nicht zu empfehlen, ansonsten genießen wir jeden Schritt und haben dabei einige Wasserfälle, die Langtalereckhütte und die schöne Bergwelt im Blick. Am Langtaleregg steigt man zur Gurgler Ache hinab und überquert diese auf der Brücke. Unterhalb der Gletscherschliffplatten führt der Weg auf den normalen Wanderweg vom Hochwildehaus und auf diesem geht es schließlich zur Langtalereckhütte (2450m). Der Schäferweg ist in der AV-Karte gestrichelt eingezeichnet.
Der Übergang zum Ramolhaus ist aktuell wieder begehbar. Der ursprüngliche Übergang über den Gurgler Ferner ist gesperrt worden, aber ein Stückchen weiter taleinwärts ist ein Übergang angelegt worden. Der Weg ist ohne Gletscherausrüstung begehbar.
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Rückweg vom Langtalerjoch |
Am nächsten Morgen starten wir früh und wollen ins Langtalerjoch. Das Wetter ist leider nicht so gut wie vorhergesagt. Wir folgen den Schildern Langtalerferner. Die Stempelstelle ist noch weit vor dem Gletscher - wann der wohl mal soweit gereicht hat? Wir steigen über den Gletscher auf, die Sicht wird immer schlechter und es fängt an zu regnen. Unterhalb des Langtalerjochs steigen wir über einen Gletscherrest und Schutt nach oben. Die letzten Meter ins Joch hoch sind eine kurze Kletterrei (III?). Ohne Sicht machen wir uns auf den Rückweg oberhalb des Abfalls zum Gletscher. Hier sind wir auf weiten Böden im weglosen Gelände. Ab und zu finden wir ein Steinmännchen, aber hier scheint schon lange niemand mehr gegangen zu sein. Es ist eine herrliche Strecke, das schlechte wechselhafte Wetter macht es vielleicht noch etwas schöner. Über die Ackerlen kommen wir auf den Weg vom Eiskögele und somit zurück zur Langtalereckhütte.
- AV-Karte 30/1: Ötztaler Alpen Gurgl