Dunkel war es als wir oben ankamen und dabei einen geeigneten Schlafplatz zu finden (einer, der eben ist), ist gar nicht so einfach. Da das Wetter so schön war, haben wir das mit dem Zelt aufstellen bleiben gelassen und unter freiem Himmel übernachtet.
Am nächsten Morgen wurden wir von der Sonne geweckt. Nach gemütlichem Frühstück haben wir uns auf den Weg Richtung Wiwanni-Ostgrat gemacht. Im Zustieg waren einige steile, gefrorene Firnfelder zu queren. Das morgendliche gute Wetter war leider nicht von Dauer und es zogen immer wieder dichte Nebelschwaden durch. Trotzdem haben wir den Einstieg gut gefunden (ist mit einer roten Markierung versehen). Die ersten Seillängen sind mit 5a/5b die schwierigsten, zwischendurch sind wir am laufenden Seil gegangen und sonst im Überschlag geklettert. Bis zum Gipfelkreuz haben wir trotzdem ziemlich lange gebraucht, aber ab Mittag wurde das Wetter wieder besser und so konnten wir den herrlichen Ausblick auf das Bietschhorn sowie auf die hohen Berge im Wallis genießen. Der Abstieg führt über den Westgrat (Normalweg) mit einer Abseilstelle und dann weiter über die Firnfelder zur Hütte.
An der Hütte angekommen, haben wir diese erst mal um viel Rivella und Radler erleichtert und bei den letzten Sonnenstrahlen unser Abendmahl zubereitet. Nachdem die Sonne hinten den Bergen verschwunden war, wurde es schnell kalt und wir haben es uns in den Schlafsäcken gemütlich gemacht.
Nach einer weiteren klaren aber nicht so kalten Nacht entschieden wir uns am Sonntag für die Routen auf das kleine Augstkummenhorn. Uta und Erik entschieden sich für die Route am Grat entlang, während Ansgar und ich die leichtere Enzianroute wählten. Diese führte in schöner abwechselungsreicher Kletterrei bis max 4b (Platte) auf den Gipfel. Von dort kann man entweder abseilen oder über den Westgrat absteigen.
- http://www.wiwanni.ch/
- Kletterführer Wiwanni (Ausgabe 2010)