Mal hier, mal dort, aber am liebsten auf Tour.
Davon möchten wir hier berichten. Vielleicht bekommt der eine oder andere Lust, unsere kleine Welt in gross zu entdecken.
Sonntag, 2. September 2012
3 Gipfel nur keine 4000
Nachdem der Beginn des Sommers noch recht unbeständiges
Wetter hatte, war für Samstag langsam Wetterbesserung angesagt. Um sicher zu
gehen, dass das Wetter wirklich taugte entschieden wir uns für eine Tour am
Sonntag und Montag im Wallis. Zachi und Sven wollten auch mal bergsteigen (eigentlich
4000+), aber mit zwei so Grünschnäbeln über einen Gletscher musste wirklich
nicht sein. Deswegen entschied ich mich für die Tour von der Bordierhütte über
das Groß Biegerhorn auf den Balfrin. Am Donnerstag beschloss Claudia, eine
Kollegin von Zachi, noch kurzfristig mitzukommen und mit ihrer
Gletschererfahrung stand dem Weiterweg zum Ulrichshorn und vor allem dem viel
zügigeren Abstieg über denRiedgletscher
nichts mehr im Wege. Für Sven und mich geht es also am Samstagmorgen um 5 Uhr in
Karlsruhe los und nachdem wir Zachi in Olten und Claudia in Visp eingesammelt haben
waren wir bei strahlendem Sonnenschein und Hitze um 12 Uhr bereit für den
Hüttenzustieg zur Bordierhütte.Hier fällt
mir dann auch endlich ein was ich vergessen habe – die Stirnalmpe, aber wir haben
ja noch drei. Schon auf dem Weg zur Bordiehütte muss man 1200 hm und ein
ziemliches Stück Wegstrecke überwinden. Trotzdem ein netter Aufstieg vor allem
wenn man zum Schluss den Blick auf den Riedgletscher bekommt bevor man diesen
leicht überquert um schließlich zur Hütte zu gelangen. Hier werden wir zunächst
einmal von einem ganz stattlichen Steinbock begrüßt und ich kann später von der
Hüttenwirtin eine Stirnlampe für den nächsten Tag schnorren. Am Montagmorgen schmeißt uns der Hüttenwirt um viertel vor
drei aus dem Bett. Schon ganz schön früh, aber diejenigen dievon der Bordierhütte den Nadelgrat machen
wollen müssen so früh raus. Für uns geht es dann erstmal aus der Mulde vor der
Moräne ziemlich steil durch Schutt Richtung Groß Biegerhorn. Meine Waden spüren
doch deutlich, dass es die erste Toru seit langem ist. Nachdem wir Punkt 3146 südöstlich
des kleinen Biegerhorns erreicht haben wird es auch wieder ein wenig flacher
und die erste Dämmerung macht die Wegfindung deutlich leichter. Von hier an
folgen wir zunächst dem breiten Rücken und schließlich dem Grat zum Groß
Biegerhorn. Der Weg verläuft dabei nicht immer direkt auf dem Grat ist aber,
wenn man die Augen auf macht, leicht zu finden. Auf dem Gipfel angekommen ist es dann wirklich frisch und
ein ziemlich eisiger Wind bläst uns entgegen, so dass Zachi beschließt für die
kurze Pause kann man ruhig mal den Daunenpulli rausholen. Wir stopfen uns zügig
einen Rigel zwischen die Zähne und schauen das wir weiter kommen. Auf dem Weg rüber zum Balfrin soll zunächst
eine 2er Kletterstelle kommen. Wir müssen zwar kurz über eine Platte, diese ist
aber wirklich leicht, so dass wir bald in den Schnee kommen und die Steigeisen
anlegen können. Wir folgen dem Grat. Kurz vor dem Balfrin müssen wir noch
einmal ein gutes Stück absteigen, erreichen dann aber völlig problemlos den
Gipfel. Von hier geht es erst einmal wieder ohne Steigeisen hinunterin die Senke zwischen Balfrin und Punkt 3644
von wo man leicht auf den Gletscher gelangt. Noch ein kleines Stück können wir
uns erholen bis es vom Riedpass schon wieder bergauf geht zum Ulrichshorn. So
langsam wird die Tour doch lang, so dass der Aufstieg zum Ulrichshorn ein wenig
Quälereiist. Die Bank die es hier oben
angeblich hat ist nicht zu sehen und buddeln wollen wir nicht, vor allem weil
ziemlich zügig eine Wolkendecke rein zieht. Somit machen wir uns wieder an den
Abstieg. Da der Gletscher wirklich noch sehr gut eingeschneit ist, ist dies
aber völlig problemlos. Selbst der Bruch unterhalb von Punkt 3783 bietet keine
Schwierigkeiten und wir erreichen gegen 12 Uhr wieder die Hütte. Nach Rivella
und Tee bleibt nun nur noch der Abstieg nach Gasenried und zum Auto. So schön
dieses Tal am Vortag war jetzt ist es einfach nur noch lang und die Füße
schmerzen. Kurz vor dem Ziel können wir uns noch an einem kleinen Brunnen
erfrischen, denn die Wolken vom Gipfel haben sich wieder verzogen und vom
wirklich kalten Wind merken wir auch nichts mehr, einzig die Sonne bleibt
übrig, dass wir ziemlich verschwitzt aber glücklich unten ankommen. Eine einfach aber wunderschöne Tour mit fantastischen Ausblicken
auf den Nadelgrat und ins Saas-Tal, die doch eine ordentliche Länge hat, wenn
man auch noch das Ulrichshorn mit nimmt.
Groß Biegerhorn - Balfrin - Ulrichshorn
Ausgangspunkt Bordierhütte
SAC Alpinführer Walliser Alpen 4/5 Vom Theodulpass zum Simplon
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