
Ich hatte mir gedacht über den Brienzergrat laufen, dass kann ja jeder und ich wollte ja auch hinter her richtig tot sein – um es vorweg zu nehmen ich war am Ende tot. Um diesen Zustand herbei zu führen, ging ich wie gesagt um 20 vor 4 los, ließ die Brienzer Rothorn Bahn, Brienzer Rothorn Bahn sein und stieg zu Fuß auf. Die Schilder sagten 5,5 Stunden für den Aufstieg an.
Zunächst ging es durch einen Wald zu Planer Alp. Ich war ganz froh, dass der Wald nicht wirklich so dicht war und es somit nicht ganz so grusselig. Das einzige was mich ein bisschen zum Gruseln brachte war das Gewitter, das ich über dem Jungfraugebiet beobachten konnte. Aber über mir konnte ich einen fabelhaften Sternenhimmel beobachten. Und nach 1,5 Stunden erreichte ich auch schon die Planer Alp. Ab da ging es über Almwiesen Richtung Brienzer Rothern. Dabei bekam wohl die ein oder andere Kuh einen kleinen Herzinfarkt, als so mitten in der Nacht jemand an ihr vorbei stolperte.


Dabei fing der eigentliche Teil der Tour ja jetzt erst an, 20km, 1500hm vom Brienzer Rothorn zum Harder Kulm oberhalb von Interlaken, dabei nimmt man Schöngütsch, Briefenhorn, Balmi, Tannenhorn, Allgäuhorn, Schnierenhörnli, Gummhorn, Blasenhubel, Augustmatthorn, Sugitture und Wannichhubel mit.




Von hier zog es sich noch einmal richtig in die Länge. Dankbarer Weise ging es endlich durch den Wald und ich konnte den Schatten genießen. Trotzdem wollte ich wirklich nicht mehr und war heil froh als ich endlich am Harder Kulm ankam. Hier bestellte ich zwei große Apfelschorle, die Kellnerin war doch leicht irritiert als sich niemand zu mir setzte um die zweite Schorle zu trinken. Ich beschloss dann auch nicht mehr abzusteigen, sondern nahm die Bahn runter nach Interlaken.
Ein wirklich sehr netter Grat, vor allem wenn man seinen Kopf frei bekommen will, aber vielleicht muss man nicht unbedingt die 1700hm zum Brienzer Rothorn vorne anschieben.